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Ausflug im Harz: Ehemaliges Kloster Himmelpforte mit historischen Funden


Unweit von Braunschweig
Meterhohe Mauern freigelegt: Neue Funde an Ausflugsziel

Von t-online, tzo

07.08.2025 - 09:11 UhrLesedauer: 2 Min.
Am ehemaligen Kloster Himmelpforte bei Wernigerode (Archivbild): Archäologen entdeckten hier meterhohe Mauern.Vergrößern des Bildes
Am ehemaligen Kloster Himmelpforte bei Wernigerode (Archivbild): Archäologen entdeckten hier meterhohe Mauern. (Quelle: Matthias Bein/dpa)
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Im Harz haben Archäologen alte Mauern und spektakuläre Gräber freigelegt. Wer aus Braunschweig kommt, kann dort nicht nur wandern – sondern sogar mitgraben.

Wo früher Augustiner-Eremiten lebten, wird Geschichte wieder sichtbar. Auf dem Gelände des Klosters Himmelpforte beim Wernigeröder Ortsteil Hasserode legte ein Grabungsteam Grundmauern von mehr als zwei Metern Höhe frei. Die Archäologen fanden bronzene Schnallen, eiserne Nägel aus Särgen, Reste von Ledergürteln, Tongeschirr, Buchbeschläge und mehr als ein Dutzend Silbermünzen.

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Besonders geschichtsträchtig: das Grab der hochadeligen Gerrun von Königstein, gestorben 1520. Ihre reich verzierte Grabplatte wurde schon im Vorjahr gefunden, nun kamen ihre Gebeine zutage – die Hände fromm gefaltet.

Das Kloster Himmelpforte liegt direkt am Harzer Klosterwanderweg, einem beliebten Ziel auch für Ausflügler aus Braunschweig. In sieben gut begehbaren Etappen zwischen 10 und 22 Kilometern erleben Wanderer dort die Geschichte der Region – von duftenden Klostergärten bis zu gotischen Kreuzgängen. Zwölf Stempelstellen laden zum Sammeln ein, unterwegs begegnet man Museen, Brennereien, romanischen Kirchen und sogar einer Engelsbank, die an Luthers Aufenthalt 1516 im Kloster Himmelpforte erinnert.

Ehemaliges Kloster Himmelpforte: Besichtigungen möglich

Wer das Kloster einmal mit eigenen Augen sehen möchte, kann das dieser Tagen besonders gut: Bis zum 10. August 2025 bietet das Grabungsteam täglich um 14 Uhr öffentliche Führungen an – auch am Wochenende, kostenlos und ohne Anmeldung. Startpunkt ist das Gelände des ehemaligen Klosters, das über einen etwa 1,5 Kilometer langen Fußweg von der Hochschule Harz erreichbar ist.

Auch selbst Hand anlegen ist möglich: Bis zum 15. August sucht die Stadt Wernigerode Freiwillige, die bei der Ausgrabung mithelfen möchten. Voraussetzungen sind eine gute körperliche Verfassung, Stahlkappenschuhe und die Lust auf archäologische Entdeckungen bei Wind und Wetter.

Wer lieber im Trockenen bleibt, kann die Funde auch im Harzmuseum Wernigerode bestaunen. Die Sonderausstellung "Zwischen Himmel und Revolte" läuft dort noch bis zum 10. August und zeigt unter anderem vier Goldmünzen, die im Inneren des Klosters entdeckt wurden. Dazu gibt es Vorträge, Kinoabende und Führungen – ein Blick auf die Geschichte des Klosters und seine Zerstörung.

Denn: Trümmerschichten, Brandreste, heruntergebrochene Kellergewölbe und unter Feuereinwirkung zerschmolzene Dachziegel belegen die Zerstörung und Verwüstung des Klosters im Bauernkrieg und in den folgenden Jahrhunderten. Das Kloster Himmelpforte wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet und am 30. April oder 1. Mai 1525 durch aufrührerische Bauern und mehrere Bürger der Stadt Wernigerode erstürmt und geplündert.

Ehemaliges Kloster bei Wernigerode: Anfahrt aus Braunschweig

Auch die bisherigen Grabungen fanden im Rahmen eines sogenannten Citizen-Science-Projekts mit 40 ehrenamtliche Mitarbeiter im Alter von 12 bis 77 Jahren statt. Möglich wurde dies durch die Unterstützung der Stadt Wernigerode und der Förderung durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Land Sachsen-Anhalt im Rahmen des Gedenkjahrs "Gerechtigkeyt. Thomas Müntzer & 500 Jahre Bauernkrieg".

Wer aus Braunschweig kommt, erreicht diesen geschichtsträchtigen Ort in rund einer Stunde. Die Fahrt führt über die A36. Das Kloster eignet sich als Etappe für einen Tagesausflug rund um Wernigerode.

Verwendete Quellen

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