Nach Wahldebakel "Von dieser Partei entfremdet": Weitere Grünen-Politikerin schmeißt hin

Erst die Spitzenkandidatin in Bremen, dann der Landesvorstand: Die Grünen fallen nach der Wahlschlappe auseinander. Auch in Bremerhaven zieht man Konsequenzen.
Zu den Turbulenzen bei den Bremer Grünen wegen ihrer Stimmverluste bei der Bürgerschaftswahl kommt nun noch der Parteiaustritt ihrer Spitzenkandidatin in Bremerhaven. Das bestätigte der Grünen-Kreisverband in der Seestadt am Mittwoch. "Ich habe mich von dieser Partei entfremdet", sagte Sülmez Çolak, die bisherige Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft, der "Nordsee-Zeitung". "Der Slogan ist 'Wir denken an alle', aber das ist nicht so."
Unklar blieb zunächst, was aus dem Mandat der Politikerin wird. Die Bremerhavener Grünen stellen zwei Sitze in der Bremischen Bürgerschaft, einer davon stünde Çolak zu.
"Bedauern den Schritt zutiefst"
"Der Landesvorstand und der Kreisvorstand Bremerhaven bedauern den Austritt von Sülmez zutiefst und sind sehr traurig über diesen Schritt", sagte Landesvorstandssprecher Florian Pfeffer. Er dankte Çolak für ihre zwölfjährige Zeit als Abgeordnete der Bremischen Bürgerschaft.
- Grünen-Chefin tritt zurück: So funktioniert Politik nicht
Wegen der Verluste der Grünen bei der Wahl am Sonntag hatte bereits die Bremer Spitzenkandidatin Maike Schaefer ihren Rückzug angekündigt. Auch die grüne Landesführung will sich nicht noch einmal zur Wahl stellen.
- Nachrichtenagentur dpa