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Cuxhaven: Mäusekot-Skandal bei Aldi – Anklage gegen Leiter erhoben


Skandal in Cuxhaven
Mäusekot in Frühstücksbrötchen – Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

Von t-online, stk

17.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0263257995Vergrößern des BildesEine Maus frisst ein Brötchen (Symbolfoto): In "diversen Bereichen mit Backwaren wurde Mäusekot vorgefunden", teilte die Behörde damals mit. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/C. Steimer)
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Ekelalarm im Supermarkt: In einem Backshop laufen Mäuse herum, alles ist voll mit Kot. Jetzt wird den Verantwortlichen der Prozess gemacht.

So stellt man sich den Weg zum Bäcker eher nicht vor: In einem Backshop des Discounters Aldi in Cuxhaven waren Anfang des Jahres gravierende Hygienemängel festgestellt worden. Konkret war das Verkaufsareal von Mäusen befallen, "diverse Bereiche mit Mäusekot" verunreinigt. So schrieb es damals das zuständige Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf einem Portal, das Verstöße gegen das Lebensmittelgesetz öffentlich macht.

So weit, so schlecht: Zwar waren der verantwortliche Filialleiter (27) und seine Stellvertreterin (46) umgehend auf die Mängel aufmerksam gemacht und darauf hingewiesen worden, dass der Backshop erst einmal geschlossen bleiben müsste. Doch daran hielten sich die beiden offensichtlich nicht.

Cuxhaven: Lebensmittel "Kontaminationsgefahr" ausgesetzt

Wie ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Stade t-online auf Nachfrage bestätigte, hätte das Führungsduo mit der Wiedereröffnung des Backshops warten müssen, bis ein Schädlingsbekämpfer bescheinigt, dass alle Mängel behoben wurden. Doch bei einer Kontrolle am 21. Februar – Mäuse und Mäusekot wurden bereits am 13. Februar festgestellt – habe kein Schreiben vorgelegen.

Es müsse deshalb davon ausgegangen werden, dass der Shop eröffnet wurde, obwohl "die in der Betriebsstätte hergestellten, verarbeiteten und in der Verkehr gebrachten Lebensmittel weiter einer Kontaminationsgefahr" ausgesetzt waren. Sprich: Kunden könnten Brötchen und Brote gekauft und gegessen haben, obwohl sie mit Mäusekot verunreinigt waren.

Aldi zieht Konsequenzen

Dabei kann von Mäusen große Gefahr ausgehen, schreibt das Umweltbundesamt auf seiner Internetseite. Dort listet die Behörde unter anderem auf, dass die Tiere zum Beispiel Salmonellen, Typhus und die Weilsche Gelbsucht übertragen können. In erster Linie gehe von ihnen jedoch die Gefahr aus, Überträger von Toxoplasma gondii, dem Erreger der Toxoplasmose, zu sein. Insbesondere für Schwangere stelle der Parasit "ein erhebliches Risiko dar" und könne zu Fehlgeburten führen, so das Umweltbundesamt.

Nun hat die Staatsanwaltschaft Stade Anklage beim Amtsgericht Cuxhaven erhoben. Den beiden Verantwortlichen wird ein Verstoß gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) vorgeworfen. Bei einer Verurteilung drohen bis zu drei Jahre Haft oder Geldstrafen.

Wie die "Nordsee-Zeitung" berichtet, sei nach Bekanntwerden des Skandals der "komplette Verkaufsraum von einer Fachfirma gereinigt" worden. Außerdem habe es "bauliche Veränderungen im Gebäude gegeben", teilte eine Sprecherin von Aldi Nord der Zeitung mit. Zudem sei auch ein neuer Schädlingsbekämpfer beauftragt worden.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an die Staatsanwaltschaft Stade
  • verstoesse.lebensmittel-futtermittel-sicherheit.niedersachsen.de: Mitteilung
  • umweltbundesamt.de: Hausmaus
  • nordsee-zeitung.de: "Mäuse-Skandal im Aldi-Backshop: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage" (kostenpflichtig)
  • gesetze-im-internet.de: Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch - LFGB
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