Böhse Onkelz in Bremen: SPD regt sich über Konzert auf – "kein Verständnis"

Die umstrittene Band "Böhse Onkelz" tritt im Sommer in Bremen auf, die SPD hat jedoch böse was dagegen. Nun rudert auch der Betreiber der Location zurück.

Der deutschen Band "Böhse Onkelz" haftet ein zweifelhafter Ruf an, weil ihnen seit Jahrzehnten Nähe zur rechten Szene nachgesagt wird, unter anderem wegen des Songs "Türken raus". Ihr Studioalbum "Der Nette Mann" von 1984 wurde wegen Gewaltverherrlichung und Idealisierung des Nationalsozialismus indiziert. Die Band distanziert sich von den Vorwürfen und versucht seit Jahren, ihr Nazi-Image loszuwerden. Doch ein geplanter Auftritt der Band in Bremen zeigt, dass dieser Sinneswandel nicht zwangsläufig glaubwürdig erscheint.

"Tausende gehen in Bremen und Bremerhaven gegen Rechtsextremismus auf die Straße und im August spielen 'Böhse Onkelz' auf der Bürgerweide? Wir haben dafür absolut kein Verständnis!", schreibt die SPD-Fraktion Bremen bei X (vormals Twitter).

Das Konzert der Band soll am 17. August 2024 auf der Bürgerweide in Bremen stattfinden und ist bereits ausverkauft.

Auftritt wird Fall für die Bürgerschaft

Der Betreiber der Messe Bremen, die M3B-GmbH, zu dem auch die Bürgerweide als Veranstaltungsort gehört, rudert zurück und erklärt gegenüber dem Regionalmagazin "buten un binnen", dass die Band "Böhse Onkelz" trotz Distanzierungen einer "immer noch problematischen Szene" zuzuordnen sei und man unter anderem diesen Aspekt bei der Konzertplanung nicht genügend beachtet habe. Man wolle zukünftig sensibler planen.

Wie der Auftritt aber überhaupt zustande gekommen ist, fragt sich die SPD-Fraktion und wendet sich nun an den Senat, wie "buten und binnen" berichtet. Demnach gehöre die Messe schließlich zu 100 Prozent Bremen, das Konzert hätte also abgelehnt werden können. Die Bürgerschaft wolle sich kommende Woche mit der Frage beschäftigen.