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Sachsen: GEMA-Gebühren explodiert – verzichten Weihnachtsmärkte auf Musik?


Schock für sächsische Kommunen
GEMA-Gebühren explodiert: Droht Stille auf Weihnachtsmärkten?

Von t-online, mgr

23.10.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Bautzen Weihnachtsmarkt, heute als Wenzelsmarkt bekannt (Archivbild): Wird es dieses Jahr weniger Live-Musik geben?Vergrößern des BildesDer Bautzener Weihnachtsmarkt, heute als Wenzelsmarkt bekannt (Archivbild): Wird es dieses Jahr weniger Live-Musik geben? (Quelle: IMAGO/Sylvio Dittrich)
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Bautzen und Leipzig müssen diesen Winter deutlich mehr Geld für Musik auf Weihnachtsmärkten an die Gema zahlen. Auf sächsischen Weihnachtsmärkten könnte es still werden.

Für Live- und Hintergrundmusik auf Weihnachtsmärkten müssen Städte deutlich höhere Gebühren an die GEMA zahlen. Die GEMA vertritt Urheber von Musikstücken bei der Wahrung ihrer Nutzungsrechte. Wie die Stadt Bautzen auf eine MDR-Anfrage mitteilte, hätten sich die Musikgebühren mehr als versechsfacht – von 2.500 Euro auf 16.000 Euro für diesen Winter. Die Stadt Leipzig hatte sich zuvor gar auf eine Verzehnfachung der GEMA-Gebühren eingestellt. Auch Zittau ist von der Verteuerung betroffen.

Alle drei Städte konnten durch Nachverhandlungen mit der GEMA die Kosten senken – allerdings liegen die Gebühren immer noch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Zittau wird das zu teuer. Die Stadt möchte die Live-Musik innerhalb der Woche stark einschränken und sich bei ihrem Musikprogramm vorwiegend auf die Wochenenden konzentrieren, teilte die Zittauer Kulturreferentin dem MDR mit.

Für die Berechnung der GEMA-Gebühr wird die Gesamtfläche eines Marktes angerechnet: "Vom ersten bis zum letzten Stand", informiert die GEMA auf ihrer Webseite. Eine GEMA-Sprecherin teilte dem MDR mit, dass sich an dieser Regelung seit 2011 nichts geändert hätte. Die Musikgesellschaft habe allerdings stichprobenartig mittels digitaler Methoden wie Satellitenaufnahmen überprüft, ob die von den Kommunen angegebenen Veranstaltungsflächen korrekt sind. "Bei der Nachmessung haben wir Diskrepanzen festgestellt", erklärte Goebel die Kostensteigerung gegenüber dem MDR.

"Alle Jahre wieder" statt "Last Christmas"

In der restlichen Zeit müssten die Zittauer Weihnachtsmarkt-Besucher auf moderne Weihnachtslieder verzichten. Andere Städte stehen vor ähnlichen Herausforderungen und setzen stattdessen auf GEMA-freie Musik, darunter beispielsweise Lieder wie "Alle Jahre wieder" oder "O du fröhliche".

Der Grund dafür ist, dass die Urheberinnen und Urheber dieser Musikstücke bereits seit mindestens 70 Jahren verstorben sind. Nach deutschem Urheberrecht erlischt der Schutz für ein Werk 70 Jahre nach dem Tod der Urheberin oder des Urhebers, wodurch das Werk "gemeinfrei" wird und ohne Gebühren genutzt werden kann, wenn es im Original gespielt wird.

Verwendete Quellen
  • mdr.de: Weihnachtsmärkte: Städte kämpfen mit massiv gestiegenen Musikgebühren
  • gema.de: Musik auf Weihnachtsmärkten und Weihnachtsfeiern
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