Untersuchungsausschuss in Sachsen BSW will von Drosten Klarheit zu Corona-Entscheidungen

Der parlamentarische Untersuchungsausschuss des Landtages hört namhafte Virologen als Zeugen und Sachverständige. Am Freitag ist Christian Drosten an der Reihe.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Sächsischen Landtag verlangt vom Virologen Christian Drosten Klarheit über Entscheidungen in der Corona-Pandemie. Der 52 Jahre alte Professor ist am Freitag Zeuge im parlamentarischen Untersuchungsausschuss.
Die Bürger hätten ein Recht darauf zu erfahren, welche Maßnahmen wirklich geholfen hätten und welche vielleicht nicht, sagte BSW-Ausschussmitglied Ines Biebrach. Drosten sei einer der wichtigsten Berater der Regierung gewesen: "Wir erwarten von ihm klare Auskünfte dazu, wie evidenzbasiert die Empfehlungen waren und ob es im Verlauf der Pandemie Fehlannahmen gab."
"Ende dieses Frage-Antwort-Spiels"
"Es muss transparent gemacht werden, wo die Wissenschaft wirklich sichere Erkenntnisse hatte und wo Politik möglicherweise auf unsicherer Datenbasis Entscheidungen traf", ergänzte Biebrachs Kollege Jens Hentschel-Thöricht. Mögliche Fehlentscheidungen und deren Folgen etwa für Kinder und Jugendliche dürften nicht unter den Teppich gekehrt werden.
"Am Ende dieses Frage-Antwort-Spiels müssen wir bewerten können, was richtig oder falsch war", sagte Biebrach. Die Anhörung von Drosten sei ein Schlüsselelement dieser Aufklärung.
Der Untersuchungsausschuss war auf Betreiben der AfD-Fraktion eingesetzt worden. Er soll die Arbeit der sächsischen Regierung im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Zeitraum von 2019 bis 2024 prüfen. Seit Beginn der Pandemie in Sachsen im März 2020 kamen nach Angaben des Sozialministeriums rund 17.750 Menschen infolge von Covid-19 ums Leben.
- Nachrichtenagentur dpa