Waffenverbotszonen in Düsseldorf und Köln „Manche wie selbstverständlich mit Messern unterwegs"

Vergangenes Jahr wurden bei Kontrollen in Köln und Düsseldorf 349 verbotene Waffen sichergestellt. Bei Verstößen drohte ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro.
Seit Dezember 2021 sind die Düsseldorfer Altstadt, die Kölner Ringe und die Zülpicher Straße in Köln zu bestimmten Zeiten Waffenverbotszonen erklärt worden. Ein Jahr später zieht Innenminister Herbert Reul erschreckende Bilanz: "Die Selbstverständlichkeit, mit der manche Leute mit Springmesser und Schlagstock unterwegs sind, schockiert mich", so der Minister. Bislang stellte die Polizei in 17.191 Kontrollen 349 Waffen und Messer sicher.
Das nordrhein-westfälische Innenministerium hatte vergangenes Jahr die sogenannte "Verordnung über das Verbot des Führens von Waffen" auf den Weg gebracht. Sie verbietet zu bestimmten Zeiten das Mitführen von Messern und anderen Waffen wie Schlagstöcken, Elektroschockern oder Pfefferspray in den drei Ausgehvierteln. Bei Verstoß droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 10.000 Euro.
Butterflymesser, Dolche, Einhandmesser
Durch die Einrichtung der Waffenverbotszonen ist es für die Polizei einfacher geworden, bereits vor der Begehung von Straftaten präventiv Personen auf das Mitführen unerlaubter Waffen zu kontrollieren und zu sanktionieren. Allein in Düsseldorf kam es so zu 231 Sicherstellungen. In Köln waren es im selben Zeitraum 118.
Unter den fast 350 verbotenen Messern und Waffen, die die Polizei aus dem öffentlichen Raum entfernte, waren Butterflymesser, Dolche, Einhandmesser, Springmesser, Taschenmesser, Reizstoffsprühgeräte, Schlagstöcke sowie Teleskopschlagstöcke, Totschläger, Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen. "Sollte sich bislang noch jemand die Frage gestellt haben, ob Waffenverbotszonen einen Beitrag zur Sicherheit unserer Innenstädte leisten, dann ist dieses Arsenal die beeindruckende Antwort", so Innenminister Reul.
6.000 Platzverweise
Anlässlich des Jahrestages der Einführung der Waffenverbotszonen hat das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) weitere Zahlen zu polizeilichen Maßnahmen erhoben: In der Düsseldorfer Altstadt wurden so bis Ende November dieses Jahres 139 Ordnungswidrigkeiten aufgrund des Verstoßes gegen die Waffenverbotszonenverordnung angezeigt.
Die Kölner Polizei meldete hier 56 angezeigte Verstöße. Die nordrhein-westfälische Polizei sprach insgesamt 5.997 Platzverweise aus. 744 Personen wurden in Zusammenhang mit den Waffenverbotszonen in Gewahrsam genommen.
- Pressemitteilung der Landesregierung vom 21. Dezember 2022