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Polizei schießt 30 Mal: 19-Jähriger gelähmt – SPD will Antworten im Landtag


SPD beantragt Sondersitzung
Polizei schießt 30 Mal – 19-Jähriger gelähmt

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 16.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Tatort in Bad SalzuflenVergrößern des BildesBeamte der Spurensicherung ermitteln in Bad Salzuflen: Der 19-Jährige hatte sich in einer Sackgasse festgefahren. (Quelle: T.Freitag/Westfalennews/dpa/dpa-bilder)
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Eine Verkehrskontrolle eskaliert komplett: Polizisten feuern mehr als 30 Kugeln ab, ein junger Mann wird querschnittsgelähmt. Was passierte wirklich?

Mehr als 30 Kugeln, aber keine einzige Kameraaufnahme: Die Polizeischüsse von Bad Salzuflen erreichen den nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf. Die SPD-Fraktion hat eine Sondersitzung des Innenausschusses beantragt.

Es geht um den Fall Bilal G.: Der 19-Jährige saß Anfang Juni nachts gegen 4.30 Uhr in einem Audi ohne Licht, hatte keinen Führerschein. Als eine Polizeistreife ihn anhalten wollte, gab er Gas. Sein Anwalt sagt, G. habe "jugendlich und panisch" reagiert, er habe zuvor noch nie eine Polizeikontrolle erlebt. Seine theoretische Führerscheinprüfung habe er bereits bestanden, er habe zwei Wochen vor der praktischen gestanden.

Was passierte am 3. Juni in der Sackgasse in Holzhausen?

Von Herford führte die Flucht ins benachbarte Bad Salzuflen. Im Ortsteil Holzhausen bog G. in eine Sackgasse, hinter ihm schnitten ihm mehrere Polizeiwagen den Weg ab. Eine Anwohnerin zu RTL: "Der stand da und konnte gar nicht raus. Der war eingekreist von diesen Polizeiautos."

Die Polizei stellt die Geschehnisse hingegen so dar: G. habe es irgendwie geschafft, seinen Wagen zu wenden. Daraufhin sei er "mit augenscheinlich erhöhter Geschwindigkeit" auf die Beamten zugefahren, die bereits aus ihren Autos ausgestiegen seien, um G. festzunehmen.

Warum war keine einzige Polizeikamera eingeschaltet?

Wie es wirklich ablief, das hätten zum Beispiel Kameraaufnahmen klären können. Aber obwohl 13 Beamte vor Ort waren, von denen sechs ihre Waffen zückten und schossen, gibt es von dem Einsatz offenbar keine einzige von Bodycams der Polizisten oder Kameras an Streifenwagen gefertigte Videoaufnahme.

Wieso mutmaßlich keine Kamera eingeschaltet war, ist eine der Fragen, die die SPD nun in der Innenausschuss-Sondersitzung klären möchte. Das teilte die Fraktion mit.

Fünf Kugeln trafen – G. wohl querschnittsgelähmt

Sicher ist: Von den mehr als 30 abgefeuerten Polizeikugeln trafen Bilal G. fünf. Der junge Mann schwebte mehrere Tage lang in Lebensgefahr. Mittwoch erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft, auch wenn noch mehrere Operationen anstehen würden, sei von einer Querschnittslähmung auszugehen.

Ein Polizist wurde leicht verletzt. Eine Mordkommission der Polizei Bielefeld ermittelt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • rtl.de: "Polizei schießt über 30-mal auf jungen Autofahrer– er bleibt wohl querschnittsgelähmt"
  • presseportal.de: Mitteilungen des Polizeipräsidiums Bielefeld vom 3. Juni und vom 7. Juni 2023
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