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Düsseldorf: Paar vor Gericht – soll sich in Syrien dem IS angeschlossen haben


Prozess in Düsseldorf
Rückkehrer aus Syrien sagen vor Gericht: "Waren dumm und naiv"

Von dpa
Aktualisiert am 19.10.2023Lesedauer: 2 Min.
GerichtVergrößern des BildesAkten liegen vor einem Prozess in einem Landgericht auf dem Tisch (Symbolbild): In Düsseldorf steht ein junges Paar vor Gericht. (Quelle: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Einem Paar aus NRW wird vorgeworfen, sich in Syrien der Terrororganisation Islamischer Staat angeschlossen zu haben. Inzwischen lebt es wieder in Deutschland.

Zwei Syrien-Rückkehrer aus Alsdorf bei Aachen haben am Düsseldorfer Oberlandesgericht gestanden, ins Herrschaftsgebiet des Islamischen Staats gereist zu sein. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Paar vor, sich in Syrien der terroristischen Vereinigung Islamischer Staat (IS) angeschlossen zu haben und somit IS-Terroristen geworden zu sein.

Ihre gemeinsame Beziehung sei von ihren Familien nicht akzeptiert worden und sie hätten in Deutschland keine Wohnung bekommen, sagte die 28 Jahre alte Angeklagte am Donnerstag beim Prozessauftakt aus. Deswegen sei ihnen die Idee mit der Auswanderung gekommen – zunächst in den Kosovo. Im Kosovo habe ihnen dann ein Bekannter von Syrien vorgeschwärmt.

"Ideologisch hatten wir mit dem IS nichts zu tun. Ich bin ein unpolitischer Mensch", sagte die 28-Jährige aus, die im Rheinland nach der Hauptschule mehrere Ausbildungen abgebrochen hatte. Über die Türkei seien sie nach Syrien eingereist, hätten dies aber schnell bereut. "Uns wurden die Pässe abgenommen. Ich kam in ein Frauenhaus. Man hielt mich für eine Spionin, es war schrecklich", sagte die im Raum Düren aufgewachsene Frau.

"Habe keinen Schuss abgegeben"

"Wir wurden einer Gruppe Albanern zugewiesen, aber die Gruppe hat uns verstoßen. Unsere Glaubensbrüder wurden zu unseren Feinden. Heute ärgere ich mich, wie dumm und naiv ich war", sagte die Angeklagte. Ihren Pass habe sie schließlich zurückbekommen, um zur medizinischen Behandlung in die Türkei auszureisen. Ihr Mann habe seinen Pass aber nicht zurückbekommen.

"Ich hatte zweimal eine Waffe in der Hand, habe aber keinen Schuss abgegeben und auch keine militärische Ausbildung bekommen", sagte der 29-Jährige aus. "Wir haben erkannt, dass unsere Pläne naiv waren." Als sie gesagt hätten, dass sie zurück in die Türkei wollen, habe die Gruppe aggressiv reagiert und sie ausgeschlossen. Zurück im Kosovo sei er von einer Anti-Terror-Einheit verhört, geschlagen und misshandelt worden. Beide sollen sich im August 2015 vom IS gelöst haben. Inzwischen lebt das Paar wieder in Deutschland und hat drei Kinder. Der Prozess wird fortgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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