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Protest aus Polen gegen Düsseldorfer Karnevalswagen – Abtreibungsverbot kritisiert


Motiv mit Abtreibungsverbot gezeigt
Düsseldorfer Karnevalswagen löst Protest in Polen aus

Von dpa
Aktualisiert am 17.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Motto-Wagen zum Abtreibungsrecht in Polen: Das Polnische Generalkonsulat in Köln hat einen Protestbrief wegen des Wagens geschrieben.Vergrößern des BildesEin Motto-Wagen zum Abtreibungsrecht in Polen: Das Polnische Generalkonsulat in Köln hat einen Protestbrief wegen des Wagens geschrieben. (Quelle: Federico Gambarini/dpa-bilder)
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Damit der Rosenmontag in Düsseldorf nicht komplett ausfallen musste, sind acht Wagen durch die Stadt gefahren. Einer hat dabei nun für Unmut gesorgt.

Der Düsseldorfer Karnevalsprotest gegen die Verschärfung des Abtreibungsrechts in Polen soll polnische Diplomaten zu einem Protestbrief veranlasst haben. Das polnische Generalkonsulat in Köln hat laut Nachrichtenagentur PAP einen Brief an die Organisatoren des Karnevals geschickt.

"Wir verstehen und achten den Charakter des rheinischen Karnevals, aber er sollte keine religiösen Werte und Gefühle verletzen, die nicht nur für die Polen, sondern für Menschen auf der ganzen Welt eine herausragende Bedeutung haben", heißt es demnach in dem Schreiben.

"Fotos des Wagens waren in Polen in vielen Zeitungen"

Der Motivwagen der Düsseldorfer Karnevalisten zeigt Polens Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski, wie er einer Frau mit einem Kruzifix einen Holzpflock ins Herz treibt. Die Frau ist als "Abtreibungsrecht" bezeichnet. "Fotos des Wagens waren in Polen in vielen Zeitungen", sagte Wagenbauer Jacques Tilly am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Das freut mich natürlich. Seit 2016 protestieren wir gegen den Demokratieabbau in Polen durch die Regierungspartei PiS mit inzwischen fünf Wagen."

Gegen die Verschärfung des Abtreibungsrechts war es in Polen zu Protesten von Frauengruppen gekommen, gegen die die Polizei hart vorgegangen sein soll.

Tilly weist Vorwürfe zurück

Zum Vorwurf, der aktuelle Motivwagen könnte die Gefühle religiöser Menschen verletzen, sagte Tilly: "Die Gefühle von Kaczynski hat er vielleicht verletzt. In Polen haben sich Thron und Altar wieder zusammen gefunden, um Frauen und Frauenrechte zu unterdrücken. Die Abtreibung ist in Polen faktisch abgeschafft. Selbst Ungeborene mit schwersten Fehlbildungen müssen ausgetragen werden, weil die Ideologie der katholischen Kirche meint, es wäre besser, sie auf die Welt zu bringen, zu taufen und dann zu begraben. Ich finde das menschenfeindlich."

Polnische Konservative und rheinische Karnevalisten hatten sich schon früher beharkt. "2016 hat sogar der polnische Außenminister protestiert", sagte Tilly. Beim Veranstalter des Düsseldorfer Karnevals, der am Rosenmontag lediglich acht Motivwagen auf die Straßen geschickt hatte, wusste man lediglich aus den Medien vom Brief des Konsulats. "Wir haben nichts bekommen", sagte ein Sprecher des Comitees Düsseldorfer Carneval.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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