Mehr als fünf Jahre Haft Angeklagte wegen Millionenbetrug bei Pflege verurteilt
Betrug in 300 Fällen wurde vier Angeklagten in Düsseldorf zur Last gelegt. Sie haben nicht erbrachte Pflegeleistungen abgerechnet und damit Millionen-Beträge erbeutet.
Für den millionenschweren Betrug mit Pflegeleistungen hat das Düsseldorfer Landgericht gegen den Hauptangeklagten mehr als fünf Jahre Haft verhängt. Vier Angeklagte seien wegen gewerbsmäßigen Bandenbetruges am Freitag zu Strafen von zwei Jahren bis fünf Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt, teilte das Gericht mit. Zwei Angeklagte erhielten wegen Geldwäsche in fast 300 Fällen drei und vier Jahren Haft.
Ein Angeklagter kam wegen Beihilfe zur Geldwäsche mit eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung davon. Ein weiterer Angeklagter wurde freigesprochen. Das Gericht zog mehr als 1,4 Millionen Euro ein.
Nur Bruchteil der Patienten wirklich versorgt
Die vier wegen Bandenbetrugs Verurteilten hätten in Düsseldorf drei Pflegedienste gegründet, um nicht erbrachte Pflegeleistungen abzurechnen. Nach der Überzeugung des Gerichts wurde nur ein Bruchteil der Patienten so gepflegt, wie die Ärzte es verschrieben hatten und wie es gegenüber den Krankenkassen und Kommunen abgerechnet wurde.
Statt der verschriebenen Pflegeleistungen erhielten die Patienten als Gegenleistungen Geld oder Fahrten zum Arzt, Putzen der Wohnung, Maniküre oder Pediküre. Den Gesamtschaden bezifferte das Gericht auf 1,5 Millionen Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
- Nachrichtenagentur dpa