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Lost Places Düsseldorf: Bordell, Brauerei und Co. – kennen Sie diese verlassenen Orte?


Bordell, Brauerei und Co.
Lost Places in Düsseldorf – kennen Sie diese verlassenen Orte?

Von Vivian Schramm

Aktualisiert am 24.10.2021Lesedauer: 3 Min.
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Verfallene Papierfabrik Hermes in Düsseldorf: Vor einigen Jahren wurde der Gebäudekomplex abgerissen.Vergrößern des Bildes
Verfallene Papierfabrik Hermes in Düsseldorf: Vor einigen Jahren wurde der Gebäudekomplex abgerissen. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)

In Vergessenheit geraten und schaurig schön: In Düsseldorf gibt es einige verlorene Orte, bei deren Anblick einem der Atem stockt. Wir stellen Ihnen die interessantesten Lost Places der Stadt vor.

Lost Places – sie stehen leer, ihnen droht der Verfall und trotzdem haben sie einen gewissen Charme. Von den verlorenen Orten gab es in Düsseldorf bis vor ein paar Jahren jede Menge. Verlassene Fabriken, Geistervillen und alte Bahnhofsgebäude. Inzwischen wurden einige von ihnen abgerissen, die Plätze, an denen sie standen sind neu bebaut. Einige sind aber noch heute bei sogenannten "Urban Explorern beliebt.

Villa von Hans-Günther Sohl

1,5 Millionen D-Mark kostete der Bau der Villa Sohl für den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Thyssen AG mit umstrittener NS-Vergangenheit, Hans Günther Sohl. Unter dem Keller der Villa befindet sich ein Atomschutzbunker mit anderthalb Meter dicken Wänden. Er sollte die Familie vor Kriegsangriffen und Gammastrahlung schützen.

Eigentlich soll der Park der Villa Sohl wiederhergestellt werden. Doch er droht immer mehr zu verfallen. Bis zum Tod der Witwe Sohls wurde die Anlage von den Gärtnern der Thyssen AG gepflegt. Das ist mittlerweile über 20 Jahre her.

Die Villa wurde zwischenzeitlich als Unterkunft für Geflüchtete genutzt. 2017 hat das Bauunternehmen Lanzareth das Grundstück gekauft. Noch ist unklar, ob die Villa saniert oder das Grundstück neu bebaut wird.

Papierfabrik Hermes

In der ehemaligen Hermes-Papierfabrik im Düsseldorfer Hafen haben sich schreckliche Szenen abgespielt. Ein damals 17-Jähriger hat 2017 ein 15 Jahre altes Mädchen umgebracht. Berichten zufolge sollen bedrohliche Stimmen den Teenager dazu gezwungen haben. Der 17-Jährige wurde dauerhaft in eine Psychiatrie eingewiesen.

Seither nahm das Schicksal der Papierfabrik seinen Lauf. Sie wurde rund ein Jahr später abgerissen. Heute stehen dort Bürogebäude anstelle der Fabrik.

Verlassenes Bordell

Jahrzehntelang haben sich hier Menschen amüsiert, heute steht eine neue Tankstelle anstelle des ehemaligen Freudenhauses an der A52 bei Düsseldorf. Das Bordell galt lange Zeit als beliebter Lost Place. Ein Samtsofa, alte Betten und eine Tabledance-Bar konnten Urban Explorer bis vor knapp vier Jahren hier entdecken.

Das Bordell befand sich neben einer Tankstelle. Der Besitzer lebte ebenfalls auf dem Areal. Von ihm soll sich eine alte Schallplattensammlung auf dem Gelände befunden haben.

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Ehemalige Brauerei Ibing

Rund 25 Kilometer von Düsseldorf entfernt befindet sich der imposante Gebäudekomplex der früheren Brauerei Ibing in Mülheim. Sie wurde 1863 erbaut und bis 1968 wurden hier Export-, Alt- und Starkbiere hergestellt. Heute ist die ehemalige Brauerei in einem sehr schlechten Zustand. Alle Gebäude sind einsturzgefährdet, stark verwittert und Dächer gibt es keine mehr.

Die Ruine soll abgerissen werden. Doch seltene Fledermäuse haben sich angesiedelt, weshalb sich der Prozess verzögert. Erste Rodungsarbeiten haben zu Beginn des Jahres stattgefunden.

Autofriedhof Neandertal

In Erkrath, 20 Kilometer von Düsseldorf entfernt, befindet sich ein Lost Place der besonderen Art: ein Autofriedhof. 50 Oldtimer zerfallen dort in einem Waldstück – auf Wunsch ihres Eigentümers. Autoliebhaber Michael Fröhlich hat im Jahr 2000 50 Autos aus dem Baujahr 1950 anlässlich seines 50. Geburtstages im sogenannten Neandertal aufgestellt.

Die Oldtimer befinden sich auf einem Privatgrundstück. Mittlerweile kann dieses besucht werden. Einmal die Woche haben Autofans die Gelegenheit, zwischen den Oldtimern herumzulaufen.

JVA Ulmer Höh

Von 1893 bis 2012 befand sich in Düsseldorf-Derenfeld eine Justizvollzugsanstalt in der Ulmenstraße. Aufgrund ihrer erhöhten Lage wurde sie auch Ulmer Höh genannt. Über 100 Jahre wurden erwachsene Straftäter in dem Gefängnis untergebracht.

In 2012 wurde in Ratingen, an der Stadtgrenze zu Düsseldorf, ein Gefängnisneubau errichtet. Der ehemalige Standort musste für das 180-Millionen-Euro-Projekt weichen.

Die Ulmer Höh zerfiel mit der Zeit. Lange war die JVA zwar ein beliebter Lost Place mit alten Gefängniszellen. 2017 begann schließlich der Rückbau. Nur noch die alte Kapelle ist geblieben. Sie liegt nun inmitten eines Wohnkomplexes.

Muskator Futtermittel-Werke

1911 wurde der Hauptsitz der Muskator-Werke in Düsseldorf eröffnet. Muskator stellte Nutztier- und Heimtierfutter her. Durch Fehlkalkulationen geriet das Unternehmen nach der Jahrtausendwende in die roten Zahlen. Die ersten Werke mussten verkauft werden, etwa das in Mülheim. Im März 2013 dann das Ende Muskators: Das Unternehmen meldete Insolvenz an. Und nur drei Wochen später mussten die Werke schließen.

Lange hatte es Uneinigkeiten über die Zukunft der Werke gegeben, bis die Stadt 2018 das Grundstück übernommen hatte. Das Werk III wurde ein Jahr später abgerissen, die Flächen von Werk I und II sollen laut Stadt "einer hafentypischen Nutzung" zur Verfügung stehen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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