Düsseldorf Henkel wegen hoher Kosten pessimistischer
Der Konsumgüterkonzern Henkel wird wegen der hohen Rohstoff- und Transportkosten für das laufende Jahr pessimistischer. Die Ergebniskennziffern 2021 werden nun am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne erwartet, wie das Unternehmen am Montag in Düsseldorf mitteilte. Die bereinigte Umsatzrendite gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll nun bei rund 13,5 Prozent liegen, das bereinigte Ergebnis je Aktie im hohen einstelligen Prozentbereich.
Bislang war Henkel von einer bereinigten Ebit-Marge von 13,5 bis 14,5 Prozent und einer Steigerung des bereinigten Ergebnis je Aktie im hohen einstelligen bis mittleren Zehn-Prozent-Bereich ausgegangen. Der Umsatzausblick bleibt mit einem erwarteten Wachstum aus eigener Kraft von 6 bis 8 Prozent unverändert.
Angespannte Lieferketten und steigende Rohstoff- und Transportkosten stellten besondere Herausforderungen dar, erklärte Konzernchef Carsten Knobel zu den Zahlen. Der weiter starke Kostenanstieg belaste die Wirtschaft stärker als angenommen. Zudem bleibe die Unsicherheit hoch, wie sich die Pandemie und ihr Einfluss auf Konsum und Industrie weiterentwickeln.
Im Quartal wuchs der Umsatz organisch - sprich bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe - um 3,5 Prozent und damit etwas stärker als von Analysten im Schnitt erwartet. Dabei profitierte der Konzern von Preiserhöhungen, die verkauften Mengen blieben nahezu unverändert. Nominal nahm der Umsatz um 1,9 Prozent auf knapp 5,1 Milliarden Euro zu. Ergebniskennziffern nennt das Unternehmen zum dritten Quartal traditionell nicht.
Wachstumstreiber war dabei erneut das Klebstoffgeschäft, das organisch um sieben Prozent zulegte. Leicht rückläufig zeigte sich das Geschäft mit der Automobilindustrie, die derzeit unter einem Chipmangel leidet, sowie mit Metallen. Das Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmittel setzte zwei Prozent mehr um, hier profitierte Henkel von einer guten Waschmittelnachfrage. Rückläufig war hingegen die Kosmetiksparte, die organisch um drei Prozent weniger umsetzte.