Erfurt: Investor für Stadtgarten springt ab

Seit 13 Monaten ist der Erfurter Stadtgarten geschlossen. Wegen des langen Leerstands zieht sich der geplante Investor nun zurück. Jetzt hofft die Stadt auf einen neuen Interessenten.

Der geplante Investor für den Veranstaltungsort Stadtgarten in Erfurt ist abgesprungen und will das einstige Konzerthaus nicht mehr kaufen. Das teilte die Stadt nun mit. Der Investor aus Leipzig, die Mawi Concert Konzertagentur, nehme nach "reichlicher Überlegung und Abwägung aller Tatsachen" Abstand vom Kauf, hieß es.

Die Agentur begründet den Schritt damit, dass eine wesentliche Grundlage des angedachten Konzepts weggefallen sei, weil der Stadtgarten seit 2018 geschlossen ist. Durch die längere Betriebsunterbrechung sei es wirtschaftlich unmöglich, das Objekt wie geplant zu entwickeln, hieß es.

Größere Summe muss investiert werden

Die Stadtverwaltung bedauert den Rückzug und hofft nun, einen neuen Investoren zu finden. Allerdings sollte dieser zu umfangreichen Sanierungsarbeiten bereit sein. "Vor einer Neueröffnung müsste wegen des schlechten Zustands der technischen Anlagen und wegen mangelnden Brandschutzes eine größere Summe investiert werden", so die Stadt. Konkrete Zahlen nennt die Verwaltung nicht. Die Modernisierung war Teil des Ausschreibungsverfahrens.

Wie das Portal "Thüringen24" berichtete, lag der Kaufpreis des Stadtgartens offenbar bei 90.000 Euro. Er müsste unter Denkmalauflagen saniert werden und der neue Eigentümer solle 70.000 Euro pro Jahr Erbbauzins an die Stadt zahlen. Die bisherigen Eigentümer zweifelten an den Vorgaben und berichteten von Schikanen seitens der Stadt.

In seiner nächsten Sitzung soll der Kulturausschuss über die Zukunft des Konzerthauses beraten.