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Materialengpässe bringen Handwerker in die Bredouille


Erfurt
Materialengpässe bringen Handwerker in die Bredouille

Von dpa
06.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Elektroniker-Lehrling steht auf einer BaustelleVergrößern des BildesEin Elektroniker-Lehrling steht auf einer Baustelle. (Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Thüringens Handwerk ist stärker von Material- und Lieferengpässen betroffen als zunächst gedacht. "Drei Viertel der Betriebe berichten von Problemen mit Material, Vorprodukten oder Komponenten", sagte der Geschäftsführer des Thüringer Handwerkstags, Thomas Malcherek, der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Viele Teile seien beschaffbar, "aber später und oft teurer". Das sorge für Wartezeiten auch bei Verbrauchern und Kunden der Betriebe.

Trotzdem sei das Handwerke nach einem guten vierten Quartal für 2022 zuversichtlicher geworden - auch dank gut gefüllter Auftragsbücher. Nach einem "mittelgutem Jahr 2021 mit einem Rückgang in einigen Bereichen wird nun im Handwerk ein Umsatzwachstum von bis zu vier Prozent erwartet", sagte Malcherek. "Noch gibt es aber auch viel Unsicherheit." Teilweise würden wegen gestiegener Kosten bereits erteilte öffentlichen Aufträge nachverhandelt.

Den Befragungen nach gibt es Lieferengpässe verstärkt auch bei Stahl und Metallteilen - das sei für Handwerker ein Problem, die für die Industrie arbeiten oder beispielsweise im Karosseriebau tätig sind. 87 Prozent der Betriebe, die für den gewerblichen Bedarf arbeiteten, berichteten von Problemen mit Material. Im Baugewerbe seien es sogar 90 Prozent. Aber auch bei Holz, elektronischen Bauteilen oder Kunststoffteilen gebe es weiter Engpässe.

57 Prozent der Betriebe befürchteten steigende Einkaufspreise für das Material, das sie benötigen. "Da besteht ein erheblicher Preisdruck, der sicher auch irgendwann weitergegeben werden muss", sagte der Geschäftsführer des Handwerkstags. Mit öffentlichen Auftraggebern suchten einige Betriebe das Gespräch darüber.

"Jede zehnte Ausschreibung ist bereits mit einer Preisgleitklausel versehen", so Malcherek. Danach gelte der Tagespreis für Material. Teilweise hätten öffentliche Auftraggeber auch schon mehr gezahlt, als in älteren Verträgen vereinbart war. "Und 17 Prozent der Betriebe sagen, sie hätten schon Auftragsfristen verlängert." In einigen Fällen hätten Handwerker sogar Aufträge selbst storniert. "So kann sogar Kurzarbeit entstehen", so Malcherek. "Das ist eine Situation, die man in den vergangenen Jahren nicht kannte."

Zum Handwerk in Thüringen gehören knapp 30.000 Betriebe mit fast 150.000 Beschäftigten. Nach Schätzungen steht etwa jeder dritte Betrieb in den kommenden Jahren vor einem Generationswechsel an der Spitze. Der Jahresumsatz lag vor der Corona-Pandemie bei rund elf Milliarden Euro.

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