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Kampf gegen Kindesmissbrauchs in Essen und Mülheim: Polizei legt erste Bilanz


Steigende Zahlen von Pädokriminellen
Polizei legt erste Bilanz im Kampf gegen Kindesmissbrauch vor

Von dpa
Aktualisiert am 23.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Kampf gegen KindesmissbrauchVergrößern des BildesEine Kommissarin sitzt vor einem Auswertungscomputer bei Ermittlungen gegen Kinderpornografie (Symbolbild). (Quelle: Arne Dedert/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die Anzahl der Ermittlungsverfahren, die wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern eingeleitet wurden, ist laut Polizei in einem Jahr um 50 Prozent gestiegen.

Gut ein Jahr nach ihrer Gründung hat eine spezielle Ermittlungsgruppe der Polizei in Essen und Mülheim/Ruhr eine erste Bilanz ihrer Arbeit im Kampf gegen Kinderpornografie und sexualisierte Gewalt gegen Kinder gezogen. Die sogenannte BOA "Herkules" war am 1. November 2021 aus der Taufe gehoben worden, um den großen Herausforderungen der Kriminalität gegen Kinder im digitalen Raum besser und wirksamer begegnen zu können.

Seitdem habe die Besondere Aufbauorganisation (BOA) der Polizei die Menge der ausgewerteten Daten mehr als verdoppelt, im Schnitt sei jeden Tag ein Durchsuchungsbeschluss vollstreckt worden. Die Anzahl der Ermittlungsverfahren, die wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern eingeleitet wurden, sei in einem Jahr um 50 Prozent gestiegen, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Handys und USB-Sticks beschlagnahmt

Ein besonderes Problem sei die wachsende Digitalisierung. So könnten riesige Datenmengen immer kostengünstiger und einfacher gespeichert sowie dank wachsender Übertragungsgeschwindigkeiten weltweit von den Tätern blitzschnell getauscht werden. Pädokriminelle hätten in den letzten Jahrzehnten stark aufgerüstet, könnten sich im virtuellen Raum gut verstecken und wähnten sich hinter Verschlüsselungen und Firewalls in Sicherheit.

Mit "Herkules" habe die Polizei ihren Kampf gegen Kindesmissbrauch verstärkt, setze mehr Personal und bessere Technik ein und habe die Arbeitsabläufe optimieren können. Mit gebündelten Kräften habe man Durchsuchungen durchführen können wie zuletzt in der vergangenen Woche (16./17. November). Da hätten die Ermittler in den Morgenstunden 22 Wohnungen durchsucht, dabei 14 Handys, zwei Computer und mehrere USB-Sticks sichergestellt. Diese würden nun von den Experten gesichtet und ausgewertet.

Unglaubliche Menge an Daten

Schon der Name "Herkules" deute auf die Herkulesaufgabe hin, der sich die Ermittler gegenüber sehen. Aus jeder Durchsuchung resultieren weitere Datenträger, die ausgewertet werden müssten. Würde man die aktuell auszuwertende Datenmenge auf handelsüblichen Festplatten speichern und hochkant stapeln, wäre sie den Angaben zufolge so hoch wie das höchste Gebäude im Ruhrgebiet: Der einstige RWE-Turm (jetzt: Westenergie-Turm) misst 162 Meter.

"Wir brauchen einen langen Atem und sind uns bewusst, dass wir einen Marathon laufen", sagte der Leiter der BAO, Kriminaldirektor André Dobersch. Sein Team sei trotz der großen emotionalen Belastung hochmotiviert und kämpfe mit großem Engagement gegen sexuelle Gewalt gegenüber Kindern. "Für uns ist jedes Kind, das wir aus einem Missbrauch retten können, gleichermaßen ein Erfolg und Ansporn, weiterzukämpfen."

49-Jähriger Anfang November festgenommen

So sei zuletzt beispielsweise ein 49-Jähriger, der im Verdacht steht, ein Kind fast ein Jahr lang mehrfach und mit wachsender Intensität missbraucht zu haben, Anfang des Monats festgenommen worden. Der Mann sitze nun in Essen in Untersuchungshaft.

Einblicke in die tägliche Arbeit der Ermittler gewährt die BAO "Herkules" sogar in einem Video, das über den Youtube-Kanal der Behörde angeschaut werden kann.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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