Düsseldorfer Polizeihund beißt Hattinger Seniorin krankenhausreif

Eigentlich werden sie ausgebildet, um Polizisten im Ernstfall bei einem Einsatz zu unterstützen. Doch ein Hund in Hattingen sieht plötzlich auch in seiner Freizeit rot.

Witterte er Gefahr? Diese Frage wirft ein Vorfall mit einem polizeilichen Diensthund in der Freizeit des Diensthundeführers auf. Wie die Kriminalpolizei Duisburg heute bekannt gab, hatte das Tier am 30. September gegen 17.30 Uhr eine 73-jährige Fußgängerin in Hattingen verletzt.

In Höhe der Munscheidstraße/Rauendahlstraße stand die Frau an ihrem geparkten Fahrzeug und wurde dort von dem mit einer Flex-Leine angeleinten Diensthund gebissen. Der 45-jährige Hundehalter soll daraufhin sofort eingegriffen und seinen Hund von der Frau weggezogen haben.

Frau entstellt und traumatisiert

Der Polizist, seine Begleiterin und eine weitere Zeugin leisteten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte außerdem erste Hilfe, bis die Seniorin mit Kopfverletzungen sowie einer Verletzung des linken Unterarms in ein Krankenhaus gebracht wurde, wo sie aktuell noch behandelt wird. Lebensgefahr besteht nicht.

Nach einem Bericht der "WAZ" soll die Frau allerdings noch in der Nacht notoperiert worden, nach dem Biss des belgischen Schäferhundes wohl schlimm entstellt sein und sich einer Hauttransplantation unterziehen müssen. "Sie wird nie wieder Haare haben. Der Hund hat ihr die Kopfhaut von links nach rechts vom Kopf gezogen", wird etwa die Nichte des Opfers zitiert. Zudem habe der Vorfall die Seniorin schwer traumatisiert. "Sie hat die vergangenen Nächte nicht geschlafen. Sie traut sich nicht mehr raus", so die Nichte der Seniorin gegenüber der Zeitung weiter.

Kriminalpolizei Duisburg übernimmt Ermittlungen

Laut Angaben der Kriminalpolizei Duisburg, die aus Neutralitätsgründen weitere Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung übernimmt, ist der Polizeibeamte als Diensthundführer beim Polizeipräsidium Düsseldorf tätig.

Zur weiteren Klärung des Falls sollen nun die Tatzeugen befragt werden, wobei auch aufgeklärt werden soll, ob der Hund angeleint war oder nicht, da die verletzte Frau dies bestreitet. Um weitere Hinweise zum Vorfall wird außerdem gebeten. Diese nimmt das Kriminalkommissariat 23 der Duisburger Polizei unter der Rufnummer 0203 2800 entgegen.