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Duisburg: Brücke der Solidarität vor Abriss? – "Nichts mehr zu reparieren"


"Da gibt's nichts mehr zu reparieren"
Brücke der Solidarität steht wohl vor dem Abriss

Von t-online, jum

16.01.2024Lesedauer: 3 Min.
imago238036774Vergrößern des BildesDie Brücke der Solidarität in Duisburg (Archivbild): Die Überführung weist massive Schäden auf, die dem Anschein nach nicht mehr saniert werden können. Muss sie neugebaut werden? (Quelle: Volker Herold/imago-images-bilder)
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Kaum ist die A40-Autobahnbrücke fertiggestellt, steht in Duisburg der nächste Abriss einer wichtigen Verkehrsverbindung bevor.

Die Autobahnbrücke der A40, Die Karl-Lehr-Brücke und die Cölve-Brücke – sie alle hatten in der Vergangenheit in Duisburg immer wieder für Ärger und Verkehrsbeeinträchtigungen gesorgt. Nun droht eine weitere wichtige Überführung sich in diese Aufzählung einzureihen: Die Brücke der Solidarität.

Die wichtige Verbindung zwischen dem Duisburger Westen und der Innenstadt soll massive Schäden aufweisen. Das berichten "WAZ" und "Rheinische Post" übereinstimmend. Demnach sei das Lebensende der bekannten Brücke erreicht, die Schäden können nicht mehr instandgesetzt werden. Stattdessen müsse ein kompletter Neubau der wichtigen Verkehrsader erfolgen. Dies müsse bis spätestens 2040 geschehen. Die Planungen dafür laufen bereits an. "Wir beginnen damit noch in diesem Jahr", kündigte Matthias Vollstedt vom Duisburger Planungsamt in der Bezirksvertretung Rheinhausen laut "WAZ" an.

Vielen dürfte der genannte Zeitraum noch wie eine gefühlte Ewigkeit vorkommen. Baudezernent Martin Linne jedoch warnt davor, zu denken, das Jahr 2040 liege noch in weiter Ferne. Nicht nur für die Rheinquerung, auch für eine neue Brücke von der Vulkanstraße über den Innenhafen zur A40 und den Umbau des Marientors und den Ersatzneubau der Gaterwegbrücke am Rheinhauser Logport benötige Duisburg Hunderte Millionen Euro Fördergelder, erklärt er. "Das müssen wir dem Land rechtzeitig mitteilen", wird er von der "WAZ" zitiert.

Viele Brücken in ähnlichem Alter

Der geplante Neubau der Brücke der Solidarität markiert eines von vielen Neubauprojekten von Brücken in Duisburg in den vergangenen Jahren. Erst 2023 war die neue Autobahnbrücke über die A40 nach jahrelanger Bauzeit fertig gestellt worden, auch die Karl-Lehr-Brücke wird aktuell neu gemacht. Die geplanten Bauarbeiten für die Cölvebrücke zwischen Duisburg und Moers stehen ebenfalls noch aus. Doch warum sind nahezu alle Brücken in Duisburg so baufällig?

Laut Matthias Vollsteht von der Bezirksregierung gibt es dafür einen einfachen Grund: "Zum Ende des Zweiten Weltkriegs sprengte die deutsche Wehrmacht sämtliche Rheinbrücken gleichzeitig, um die Alliierten am Vormarsch zu hindern. Danach mussten alle Brücken wieder aufgebaut werden – und das eben zur selben Zeit. Deshalb sind alle Brücken gleichzeitig marode", erklärt er in der "WAZ".

Der Fokus der Politik müsse nun auf der baldigen Erneuerung dieser Brücken liegen, um weitere Sperrungen wichtiger Verkehrsadern zu verhindern. "Es muss endlich einen Masterplan geben, weil unglaublich viele Brücken in NRW zeitgleich erneuert werden müssen. Und zwar unbedingt."

Fährt Straßenbahn über neugebaute Brücke?

Für die Brücke der Solidarität jedenfalls gelte: "Da gibt es nichts mehr zu reparieren." Und das, obwohl erst 2021 rund 1,2 Millionen Euro für die Instandsetzung der Brücke freigegeben worden waren. Damals waren unter anderem die Träger verstärkt und alte Nietverbindungen getauscht worden. Auch das Geländer wurde im vergangenen Jahr erneuert. Dennoch werde die Brücke nicht länger als 2040 halten.

Eine Machbarkeitsstudie soll nun prüfen, ob bei einem Neubau der Straßenbahnverkehr über die Brücke rollen könne, wie es beispielweise die SPD in der Vergangenheit vorgeschlagen hatte. Auch über eine Tunnellösung werde diskutiert, heißt es. Viel Zeit bleibt den Beteiligten damit allerdings nicht mehr. Damit der Verkehr 2040 über eine neue Brücke rollen kann, müssten die Bauarbeiten spätestens Mitte der 2030er Jahre beginnen, so die "WAZ".

1934 erbaut, wurde sie von Soldaten der deutschen Wehrmacht gesprengt. Eine neue Brücke wurde ab Juli 1945 gebaut und am 3. Juli 1950 für den Verkehr freigegeben. 1987 erlangte Rheinhausen durch den Widerstand gegen Pläne zur Schließung des Krupp-Stahlwerks bundesweite Aufmerksamkeit. Am 10. Dezember 1987 besetzten Krupp-Arbeiter die Rheinbrücke, um gegen die Schließung zu protestieren. Die Rheinbrücke wurde am 20. Januar 1988 von den Arbeitnehmern in Brücke der Solidarität umbenannt.

Verwendete Quellen
  • demokratie-geschichte.de: "Brücke der Solidarität", abgerufen am 16. Januar 2024
  • spd-ratsfraktion.de: "Hier setzen wir Schwerpunkte bei Schienen, Straßen und Brücken" vom 9. Juni 2023
  • Eigene Recherche
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