Streit über Tarife Taxifahrer demonstrieren gegen Uber, Bolt und Co.
In Essen demonstrieren Taxifahrer gegen Anbieter von Mietwagen wie Uber und Bolt. Für diese gelten keine Mindesttarife – worunter die Taxiunternehmen in der Stadt leiden.
Am Mittwoch (7. Mai) demonstrierten Taxifahrer in Essen für Auflagen gegen ihre Mietwagen-Konkurrenz von Anbietern wie Uber. "Stop Sozialdumping – Mindestpreise jetzt", lautete das Motto der Demonstration, an der laut Polizei am Mittwoch etwa 140 Menschen mit 110 Taxen teilnahmen.
Laut Dirk Schäfer, Sprecher des Vereines Taxi-Essen, habe die Zahl der Mietwagen von Anbietern wie Uber und Bolt in der Stadt stark zugenommen. Deren Fahrer würden dabei Fahrten für bis zu 40 Prozent unter dem von der Stadt festgelegten Taxitarif anbieten. Schäfer und seine Kollegen fordern deshalb, auch Mindesttarife für Mietwagen vorzuschreiben und deren Anzahl zu begrenzen.
Essen: Taxifahrer können bei den Preisen nicht mithalten
Taxifahrer würden ortsübliche Steuern zahlen und seien Teil des öffentlichen Nahverkehrs, erklärt Schäfer weiter. Als Unternehmer hielten sie sich dazu an zahlreiche Vorgaben, die etwa den Mindestlohn betreffen. Die Mietwagen-Fahrer kassierten dagegen von internationalen Plattformen festgelegte Festpreise. Diese seien nicht reglementiert und daher oft günstiger. Bei höherer Nachfrage – etwa während Messen – könnten sie jedoch auch deutlich teurer als die Taxitarife ausfallen, sagt Schäfer.
Häufig seien gerade in Messezeiten auch ortsfremde Uber-Fahrer in der Stadt unterwegs. Das Essener Taxi-Gewerbe könne mit der Billig-Konkurrenz nicht mithalten. Schon jetzt würden die 620 möglichen Taxi-Lizenzen in der Stadt nicht voll ausgeschöpft – nur etwa 420 Taxen seien in Essen noch unterwegs.
Schäfer fährt selbst seit vielen Jahren als Alleinunternehmer. Sein Verdienst habe sich wegen der Mietwagen in den vergangenen ein bis zwei Jahren um rund 30 Prozent verringert, sagt der 65-Jährige: "Sie fahren zehn Stunden für 120 Euro – das ist unter Mindestlohn."
- Nachrichtenagentur dpa