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Corona in Essen: Oberarzt ließ Covid-Patienten angeblich sterben


Prozess in Essen
Oberarzt ließ angeblich Corona-Patienten sterben

Von afp
11.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Der Haupteingang des Universitätsklinikums Essen (Archivbild): Hier arbeitete ein Oberarzt, der nun wegen Totschlagsverdachts vor Gericht steht.Vergrößern des BildesDer Haupteingang des Universitätsklinikums Essen (Archivbild): Hier arbeitete ein Oberarzt, der nun wegen Totschlagsverdachts vor Gericht steht. (Quelle: Chromorange/imago-images-bilder)
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Ein Oberarzt aus Essen steht wegen des Verdachts des Totschlags vor Gericht. Er soll einem Corona-Erkrankten eine Überdosis Medikamente gespritzt haben – angeblich, weil keine Chance auf Heilung bestand.

Ein Essener Oberarzt muss sich ab Dienstag wegen des Verdachts des Totschlags vor dem Landgericht der nordrhein-westfälischen Stadt verantworten. Die Staatsanwaltschaft legt ihm zur Last, im November einem Patienten eine Kombination von Medikamenten verabreicht zu haben, die zum Tod des 47-Jährigen geführt haben soll, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. Demnach handelt es sich dabei um einen von drei angeklagten Fällen des Totschlags.

Den Angaben zufolge war der Angeklagte seit Februar 2020 am Universitätsklinikum Essen tätig. Zunächst habe er im Bereich der Kardio-Anästhesie und ab Juli 2020 auf der Intensivstation gearbeitet, auf der überwiegend Covid-19-Patienten behandelt worden seien. Dort sei er auch in die Sterbebegleitung von schwerstkranken Patienten eingebunden gewesen.

Die Staatsanwaltschaft legt ihm zur Last, einem 47 Jahre alten Niederländer, der wegen einer Lungenentzündung bei einer Covid-19-Infektion von Venlo nach Essen verlegt worden war, eine "kombinierte, überdosierte" Injektion verabreicht zu haben. Demnach spritzte er dem Mann vier verschiedene Mittel. Die Injektion soll unabhängig von der Grunderkrankung des Manns "unmittelbar" zum Tod des Patienten geführt haben.

Oberarzt soll Angehörige über "aussichtslose" Therapie informiert haben

Zuvor habe der Angeklagte die Ehefrau und den Bruder des Patienten auf die Aussichtslosigkeit der Therapie hingewiesen und eine palliative Sterbebegleitung besprochen. Die Ehefrau sei wegen des "ihr suggerierten kurz bevorstehenden Tods" damit einverstanden gewesen, den Organersatz zu beenden. Die Staatsanwaltschaft gehe hingegen davon aus, dass eine Weiterführung der Therapie möglich gewesen wäre.

Für das Verfahren sind zunächst 15 Verhandlungstermine bis Ende November angesetzt. Die Frau des gestorbenen Patienten tritt als Nebenklägerin auf. Der Angeklagte befindet sich seit dem 18. November in Untersuchungshaft. Zwei weitere angeklagte Fälle des Totschlags werden separat verhandelt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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