Frankfurt: Menschen überqueren illegal ICE-Gleise

Seit Wochen laufen Menschen illegal über ICE-Gleise in Frankfurt, da eine Brücke fehlt. Dadurch vermeiden sie einen 25-minütigen Umweg. Nun reagiert die Stadt.

Seit Anfang Oktober ist der Fußgängersteg über die Gleise am Strahlenberger Weg abgebaut. Zudem hat die Stadt einen etwa 20 Meter langen Metallzaun errichtet. Ein Weg über die Gleise Richtung Gerbermühle und ins Deutschherrnviertel gestaltet sich somit schwer – für die Menschen, die im Strahlenberger Weg leben eine große Herausforderung. Nicht wenige von ihnen nehmen große Gefahren auf sich, um einen verlängerten Umweg zu verhindern: Sie laufen kurzerhand über die Gleise, auf denen täglich ICE-Züge mit hohen Geschwindigkeiten verkehren.

Der Weg außen herum über die Seehofstraße würde mehr als 25 Minuten brauchen, berichtete die "Frankfurter Neue Presse". Das Überqueren der Gleise ist dadurch zu einer riskanten Gewohnheit geworden. Weiter vorne sollen Personen zudem eine Latte vom Holzzaun gerissen haben, um auch dort den kurzen Weg über die Gleise nehmen zu können. Um diese gefährliche tägliche Routine vieler Menschen zu unterbinden, greift die Stadt Frankfurt nun durch und verkündet, eine Ersatzbrücke bauen zu wollen.

ASE: Neuer Steg wird viele Jahre benötigen

Der neue Steg wird jedoch seine Zeit benötigen. Grund dafür ist unter anderem, dass er in Zukunft den Anforderungen der Barrierefreiheit genügen muss, wie Michaela Kraft, Leiterin des Amts für Straßenbau und Erschließung (ASE) im Gespräch mit der "Frankfurter Neuen Presse" erläuterte. Dafür gebe es verschiedene Optionen, die genauer untersucht werden müssen.

Darüber hinaus müsse das Amt Gespräche mit der Deutschen Bahn AG führen. Diese plane nämlich diverse Umbaumaßnahmen an der Bahnstrecke Frankfurt-Offenbach sowie an der Deutschherrenbrücke. Konkret sollen die Pläne noch viele Jahre in Anspruch nehmen, so das ASE. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man noch keinen konkreten Zeitplan für einen Bau benennen, erklärt Leiterin Kraft.