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Frankfurt: Fachkräftemangel – Uniklinik rechnet mit Engpässen beim Personal


Versorgungssicherheit bedroht
Uniklinik Frankfurt stellt sich auf Personalengpässe ein

Von dpa, sfk

23.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Uniklinik Frankfurt kämpft um Mitarbeiter.Vergrößern des BildesDie Uniklinik Frankfurt kämpft um Mitarbeiter. (Quelle: IMAGO/Guido Schiefer/imago-images-bilder)
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Die Uniklinik in Frankfurt muss sich auf Personalengpässe in den nächsten Jahren einstellen, da der Kampf um qualifiziertes Personal härter wird als jener um Patienten.

Die Uniklinik in Frankfurt stellt sich auf Personalengpässe in den kommenden Jahren ein. "Wir sind in permanentem Wettstreit um Mitarbeiter, mittlerweile mehr als um Patienten", sagte Jürgen Graf, ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum. Bei Patienten gebe es teilweise Wartelisten, bei Mitarbeitern habe man dies nicht.

Damit die Versorgungssicherheit und der Patientenschutz weiterhin garantiert bleiben, brauche die Uniklinik erhebliche Ressourcen. "Natürlich Geld. Noch knapper sind aber Mitarbeiter und deren spezifische Qualifikationen in den letzten Jahren geworden", erklärte Graf. Hauptfrage werde sein, wie die Versorgungslage nach 2030 gewährleistet werden könne. Wenn ein großer Teil der Babyboomer-Generation bereits in Rente gegangen sei, gleichzeitig aber der Versorgungsbedarf durch die alternde Gesellschaft zunehme.

Uniklinik setzt auf internationale Rekrutierung von Fachkräften

Auch die aktive Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland spiele eine Rolle. Dazu arbeite die Uniklinik mit Firmen und Agenturen zusammen – die Zahl der potenziellen neuen Mitarbeiter liege im dreistelligen Bereich, teilte Pflegedirektorin Birgit Roelfsema mit. "Wir rekrutieren sehr breit, über Programme im Iran und in den Philippinen. Zudem arbeiten wir an einer Kooperation mit brasilianischen Pflegekräften." Initiativbewerbungen würden die Klinik täglich von Menschen aus "aller Herren Länder" erreichen, insbesondere aus der Türkei, Indien und dem Iran.

"Wir könnten sofort 50 neue Pflegekräfte einstellen", sagte Roelfsema. Das Problem sei, dass die Einstellungsprozesse dieser Menschen oft mit behördlichen Hürden verbunden seien. Leistungsanerkennung und Arbeitserlaubnis seien nur zwei wichtige Punkte, die erfüllt werden müssen und viel Zeit beanspruchen. Graf will dem entgegenwirken: "Wir sind zu vielem bereit: Wir sind auch bereit, Menschen einzustellen, die noch fehlende Qualifikationen haben, um diese hier vor Ort gezielt durch theoretische und praktische Lehrangebote an unserem neu gegründeten Gesundheitscampus zu vervollständigen".

Buntes Team aus 123 Nationen an Uniklinik

Derzeit würden Menschen aus 123 Nationen am Klinikum arbeiten. Rund 7.500 Beschäftigte hat Hessens größte Uniklinik in der Summe. Dazu kämen 3.000 Studenten und 700 Auszubildende – zwei Drittel von ihnen in medizinischen beziehungsweise Pflege-Berufen.

"Rund zehn Prozent Nachwuchs pro Jahr – mit dieser bisher üblichen Quote kämen wir vielleicht bis 2030. Danach wird es eng", sagte Graf. Die Ausbildungszahlen sollen sich bis 2030 verdoppeln. Statt 500 Auszubildende in Gesundheitsfachberufen soll die Zahl auf 1.000 steigen.

Deutschland muss attraktiver auf Arbeitsmarkt werden

"Wesentlich ist auch, dass wir als Land und Arbeitgeber attraktiv sind. Wir müssen offensiv bereit sein, Menschen aus anderen Ländern und Kulturen aufzunehmen und in unseren Arbeitsalltag und in unsere Gesellschaft zu integrieren", sagte Graf. Deutlich besser positioniert auf dem internationalen Arbeitsmarkt sei etwa Irland – dort würden Prozesse und die berufliche Integration deutlich schneller laufen.

In anderen Ländern würde sich auch schnell herumsprechen, wo man schnell Arbeit bekomme und wo es mit den Anerkennungsverfahren besser funktioniere, mit weniger bürokratischen Hürden, erklärte Roelfsema. "Wir sind noch nicht dabei, zu sagen: Es läuft gut und schnell. Da müssen wir in Deutschland schneller werden".

Verwendete Quellen
  • Mit Material der dpa
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