Leichenfund in Schleswig-Flensburg: Wurde Thurayya A. von ihrem Ex getötet?

Spaziergänger finden die Leiche einer vermissten Mutter. Die Polizei nimmt einen Angehörigen fest. Gab es Streit um die gemeinsamen Söhne?

Am Samstag fanden Spaziergänger eine tote Frau in einer Feldmark im Kreis Schleswig-Flensburg. Schnell stand fest: Es ist die seit dem 1. Februar vermisste Thurayya A. (42) aus Rendsburg. Die Polizei nahm noch am Samstagnachmittag einen Tatverdächtigen fest. Es handele sich um einen 60 Jahre alten "Angehörigen" der Frau, teilten die Ermittler mit. Über das genaue Verhältnis des Mannes zur Getöteten will sich ein Polizeisprecher im Gespräch mit t-online nicht äußern.

Laut eines Berichts der "Bild" handelt es sich bei dem Verdächtigen um den Ex-Mann des Opfers und den Vater der beiden zehn und zwölf Jahre alten Kinder der Frau. Er soll ihr in der Vergangenheit bereits mehrfach aufgelauert haben, um die gemeinsamen Söhne zu sehen. Dem Bericht zufolge wurde der 60-Jährige nach dem Verschwinden der 42-Jährigen mehrfach von der Polizei befragt, habe aber geleugnet, etwas damit zu tun zu haben.

Motiv für die Tat weiter unklar

Wie der Tatverdacht gegen den Mann zustande gekommen ist? Auch dazu will sich die Polizei vorerst nicht äußern – aus ermittlungstaktischen Gründen, sagte der Sprecher t-online. Der Verdacht habe sich aber erhärtet, das Kieler Amtsgericht habe entsprechend den Untersuchungshaftbefehl erlassen. Das Motiv der Tat sei weiter unklar.

Bislang hat der Tatverdächtige noch keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht. "Er schweigt", sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Axel Bieler am Montag der dpa. Noch sei unklar, wo die Frau die tödlichen Stichverletzungen erlitten hat. "Wir suchen noch den Tatort." Auch der genaue Tatzeitpunkt ist noch ungeklärt.

Thurayya A. hatte am 1. Februar im rund 30 Autominuten vom Fundort ihrer Leiche entfernten Rendsburg noch ihre Kinder zur Schule gebracht. Danach war sie nicht wie üblich in ihre Wohnung zurückgekehrt, die Polizei startete eine Öffentlichkeitsfahndung. Die rechtsmedizinische Untersuchung der Toten am Sonntagvormittag ergab, dass sie durch Stichverletzungen zu Tode kam. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Kinder sind mittlerweile bei einer Pflegefamilie untergekommen.