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Amoktat bei Zeugen Jehovas in Hamburg: Das wissen wir zur Schießerei


Amoktat mit Toten in Hamburg
Was wir bislang über die Tat wissen

Von t-online
Aktualisiert am 10.03.2023Lesedauer: 3 Min.
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Nach Schüssen bei Zeugen Jehovas in Hamburg: Reporter Gregory Dauber berichtet vom Tatort. (Quelle: Reuters)
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In einem Gotteshaus der Zeugen Jehovas in Hamburg sind Schüsse gefallen. Es gibt mehrere Tote und Verletzte. Ein Überblick.

In Hamburg sind acht Menschen getötet worden, darunter auch ein ungeborenes Kind und der mutmaßliche Täter selbst. Acht weitere Menschen wurden verletzt, vier von ihnen schwer. Die Hamburger Polizei stuft die Schüsse als Amoktat ein.

Der Angriff hat sich in einer Einrichtung der Zeugen Jehovas im Stadtteil Groß Borstel zugetragen. Dort hat nach Polizeiangaben zum Zeitpunkt der Schüsse eine Veranstaltung stattgefunden. Mutmaßlicher Täter ist der 35-jährige Philipp F.. Das ist bisher über die Tat bekannt:

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Was ist über die Opfer bekannt?

Nach Angaben der Polizei hat der Täter sieben Menschen getötet, darunter ein ungeborenes, 28 Wochen altes Kind. Die Mutter überlebte schwer verletzt. Bei den Todesopfern handelt es sich um vier Männer, zwei Frauen und das ungeborene Mädchen. Die Männer und Frauen seien zwischen 33 und 60 Jahren alt gewesen. Die Todesopfer hatten die deutsche Staatsangehörigkeit. Zudem sind acht Menschen verletzt worden, vier von ihnen schwer. Der mutmaßliche Täter richtete nach derzeitigem Erkenntnisstand nach dem Eintreffen der Polizei die Waffe auf sich und tötete sich selbst.

Die Tat ereignete sich in einem Veranstaltungssaal einer Einrichtung der Zeugen Jehovas. Bei den Opfern handelt es sich mutmaßlich um Anhänger der Religionsgemeinschaft. Einem Statement der Zeugen Jehovas zufolge fielen die Schüsse nach einem Gottesdienst in einem sogenannten Königreichssaal. Unklar ist noch, wie viele Menschen genau bei der Veranstaltung anwesend waren.

Wer ist der mutmaßliche Täter?

Bei dem mutmaßlichen Täter Philipp F. handelt es sich um einen 35-Jährigen, der aus Bayern stammte. Der Banker war in der Vergangenheit Mitglied der Zeugen Jehovas, aus der Gemeinde aber vor eineinhalb Jahren ausgetreten – allerdings "nicht im Guten", so die Ermittler. Der Mann war nicht mit den Opfern der Amoktat verwandt.

Er war Sportschütze und durfte seit Dezember 2022 legal eine halbautomatische Pistole besitzen, die auch die Tatwaffe war. In seiner kurz nach Mitternacht durchsuchten Wohnung wurde eine große Menge Munition gefunden worden – 15 geladene Magazine mit jeweils 15 Patronen und 4 Schachteln Munition mit weiteren 200 Patronen.

Philipp F. ist den Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen nicht als Extremist bekannt gewesen. Dass sein Name dennoch in den Datenbanken der Sicherheitsbehörden auftauchte, hat dem Vernehmen nach keinen kriminellen Hintergrund, sondern liegt an seiner Beantragung einer waffenrechtlichen Erlaubnis.

Was ist über den Tathergang bekannt?

Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa berichtete eine Nachbarin von mehreren Schüssen während der Veranstaltung der Zeugen Jehovas. "Es waren ungefähr vier Schussperioden. In diesen Perioden fielen immer mehrere Schüsse, etwa im Abstand von 20 Sekunden bis einer Minute", berichtete die Studentin. "Ich habe dann weiter aus dem Fenster geschaut und bei den Zeugen Jehovas eine Person ganz hektisch vom Erdgeschoss ins erste Geschoss laufen sehen." Der Mann habe dunkle Kleidung getragen. Bestätigt ist die detaillierte zeitliche Abfolge der Schüsse allerdings noch nicht.

Die ersten Anrufe bei Polizei und Rettungsdiensten sind nach Polizeiangaben kurz nach 21 Uhr am Abend eingegangen. Wie t-online vor Ort erfuhr, waren Spezialeinheiten der Hamburger Polizei zum Zeitpunkt der Schüsse zufällig in der Nähe des Tatorts. Sie seien unmittelbar in das Gebäude eingedrungen. In einem oberen Geschoss des Gebäudes hörten sie offenbar noch einen Schuss, fanden dort auch eine tödlich verletzte Person. Die Kräfte trugen anschließend Verletzte aus dem Gebäude.

Herbeigerufene Einsatzkräfte sperrten den Tatort großräumig ab. Rettungskräfte brachten die Verletzten in umliegende Krankenhäuser.

Wer sind die Zeugen Jehovas?

Die Zeugen Jehovas sind eine christliche Gemeinschaft mit eigener Bibel-Auslegung. Die Anhänger glauben an Jehova als "allmächtigen Gott und Schöpfer" und unterwerfen sich strengen Vorschriften. Sie sind davon überzeugt, dass eine neue Welt bevorsteht und sie als auserwählte Gemeinde gerettet werden. Weltweit haben die Zeugen Jehovas etwa acht Millionen Mitglieder. Die "Weltzentrale" ist in New York. Die deutsche Gemeinschaft mit knapp 200.000 Mitgliedern gehört zu den größten in Europa.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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