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Hamburg: Teich komplett ausgetrocknet – Tausende Tiere tot


Dürre und Ämterversagen in Hamburg
Teich komplett ausgetrocknet – Tausende Tiere tot

Von t-online, mtt

16.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Lottbeker Teich: Seit 2018 ist der Teich jedes Jahr ausgetrocknet, aber noch nie so früh.Vergrößern des BildesDer Lottbeker Teich: Seit 2018 ist er jedes Jahr ausgetrocknet – aber noch nie so früh. (Quelle: CitynewsTV)
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Es stinkt nach Verwesung, die Bilder erinnern an einen Endzeitfilm über Klimakollaps und Öko-Katastrophe. Es ist die Realität 2023 in Deutschland.

Der Lottbeker Teich genau an der Grenze zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein ist ausgetrocknet. Wo eigentlich kühlendes Wasser den Spaziergängern eine Freude sein sollte, ist der Boden aufgeplatzt. Nur noch ganz vereinzelt gibt es ein paar kleine Pfützen.

Es stinkt erbärmlich, berichtet ein Reporter, der vor Ort Fotos gemacht hat. Zahlreiche tote Fische verwesen in der Sonne. Es ist ein regionales Drama, das sinnbildlich für ein globales Problem steht – es illustriert die Folgen des Klimawandels.

Nabu: Hamburger Bezirksamt war bereits im April gewarnt

Aber auch lokales Ämterversagen spielt wohl eine Rolle: Schon seit der extremen Dürre 2018 trocknet der Lottbeker Teich jedes Jahr aus, nur so früh wie dieses Jahr noch nie. Dabei hatte es eigentlich im Frühjahr 2023 noch in vielversprechender Menge geregnet.

Thomas Behrends von der Landesstelle Wasser des Naturschutzbundes (Nabu) Schleswig-Holstein sagt, er habe bereits im April bemerkt, dass dem Lottbeker Teich trotz der Niederschläge Wasser fehle. Er habe darum das Bezirksamt Hamburg-Wandsbek informiert.

Viele Tausend Tiere tot

Doch erst Anfang Juni folgte eine sichtbare Reaktion: In einer Mitteilung des Bezirks heißt es, man habe ein Leck in der Bohlwand festgestellt, die im sogenannten Mönchbauwerk den Wasserstand einstellt. Weil wegen der Niederschläge in den vergangenen Monaten ausreichend Wasser nachgeflossen sei, sei es nicht früher aufgefallen.

Als dann die Dürre 2023 begann, trocknete der Teich in großer Geschwindigkeit aus. Noch einige Fische und Muscheln konnten gerettet und in andere Gewässer umgesetzt werden, aber wohl mehr als zehntausend Tiere starben. Plus Hunderttausende Kaulquappen.

Katastrophe mit Ansage: Amt weist Kritik zurück

Laut der Vorsitzenden der Nabu-Ortsgruppe Ammersbek ist es eine Katastrophe mit Ansage: "Für den Erhalt der Krötenpopulation wäre es notwendig gewesen, dass zeitiger auf Warnungen von Menschen vor Ort und die seit fast sechs Wochen anhaltende Trockenheit reagiert worden wäre", erkläre Petra Ludwig-Sidow.

Das Bezirksamt weist die Kritik zurück. Wohl habe es die Vermutung eines Lecks gegeben, aber so lange die Bohlwand mit Wasser überströmt gewesen sei, habe man nichts machen können.

Der Nabu wiederum lässt das nicht gelten: Es sei ein Leichtes gewesen, kurzfristig ein paar defekte Bohlen auszutauschen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • hamburg.de: "Lottbeker Teich: Niedriger Wasserstand"
  • ndr.de: "Lottbeker Teich liegt trocken"
  • shz.de: "Tote Fische und Kaulquappen im Lottbeker Teich: Eine Katastrophe mit Ansage?"
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