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Kein Ausgleich für bedrohte Schierlings-Wasserfenchel


Hamburg
Kein Ausgleich für bedrohte Schierlings-Wasserfenchel

Von dpa
09.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Schierlings-WasserfenchelsVergrößern des BildesWirtschaftssenator Michael Westhagemann und HPA-Geschäftsführer Jens Meier zeigen auf einen Schierlings-Wasserfenchel. (Quelle: Jonas Walzberg/dpa/dpa-bilder)
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Die Pflanzungen des extrem bedrohten Schierlings-Wasserfenchels auf der Billwerder Insel südlich des Holzhafens als Ausgleich für die Schäden durch die Elbvertiefung sind offiziell abgeschlossen. Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) und der Chef der Hafenverwaltung HPA Jens Meier pflanzten am Montag die letzten Setzlinge. Das Bündnis Lebendige Tideelbe, ein Zusammenschluss der Umweltverbände BUND, Nabu und WWF, kritisierte die Aktion scharf.

Der Schierlings-Wasserfenchel kommt weltweit nur an der Tideelbe vor. Wegen der Elbvertiefung wurde auf der Billwerder Insel südlich des Holzhafens ein von Ebbe und Flut beeinflusstes, strömungsberuhigtes und geschütztes Flachwasser-Wattgebiet künstlich errichtet. Dafür wurden den Angaben zufolge zwei Becken des ehemaligen Elbwasserfiltrierwerks Kaltehofe miteinander verbunden und über einen zehn Meter breiten Zulauf an den von der Tide beeinflussten Holzhafengraben angeschlossen.

In den etwa zehn Fußballfelder großen Becken seien 50 Inseln hergestellt und etwa 1700 Setzlinge des Schierlings-Wasserfenchels gepflanzt worden. Die Gesamtkosten für das Projekt, das nun mindestens 16 Jahre beobachtet werden soll, bezifferte die HPA auf 11,1 Millionen Euro.

"Während die Verschlickung der Elbe weiter zunimmt, der Stadt die zu entsorgenden Schlickmengen über den Kopf wachsen und die Elbfische bei Sommerhitze tonnenweise ersticken, lassen sich die Verantwortlichen mit dem Spaten fotografieren", kritisierte Hamburgs Nabu-Chef Malte Siegert die Pflanzaktion von Westhagemann und Meier. Die BUND-Vorsitzende Christiane Blömeke sagte, mit der Pflanzaktion vor der Kamera werde die Öffentlichkeit bewusst genarrt, um die Schäden der Elbvertiefung kleinzureden.

Die Elbe brauche keinen Senator, der eine Pflanzenshow präsentiere, sondern eine Regierung, die tatkräftig anpacke, um das Dahinsiechen der Elbe zu stoppen und das Ende des Ausbaggerns verkünde, sagte Blömeke. WWF-Expertin Beatrice Claus betonte: "Die Kompensationsmaßnahmen in der Billwerder Bucht sind nicht ansatzweise geeignet, diese Beeinträchtigung auszugleichen und damit das Überleben des Schierlings-Wasserfenchels zu sichern."

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