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Hannover | Tokio Hotel vor JVA-Verkauf: Viel Konkurrenz für Bill und Tom


Kaulitz-Brüder träumen von JVA
Knast-Club: Harte Konkurrenz für Bill und Tom

  • Patrick Schiller ist t-online Regio Redakteur in Hannover.
Von Patrick Schiller

Aktualisiert am 20.07.2022Lesedauer: 3 Min.
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Tom und Bill Kaulitz von Tokio Hotel (Archivbild). Die Musiker planen den Kauf einer ehemaligen JVA in der Region Hannover.Vergrößern des Bildes
Tom und Bill Kaulitz von Tokio Hotel (Archivbild). Die Musiker planen den Kauf einer ehemaligen JVA in der Region Hannover. (Quelle: steffen schellhorn/imago images)

Bill und Tom Kaulitz wollen eine Justizvollzugsanstalt bei Hannover kaufen – ein Nachtclub, Restaurant oder Hotel wären denkbar. Doch es gibt Mitbewerber.

Viel Konkurrenz für die Tokio-Hotel-Zwillinge: Bill und Tom Kaulitz haben in ihrem Podcast über ihr Kaufinteresse an einer ehemaligen Justizvollzugsanstalt bei Celle geplaudert. Celles Bürgermeister umwarb die beiden Musiker sogar in einer Sprachaufnahme. Doch Eigentümer der Immobilie ist das Land Niedersachsen. Auf der Landespressekonferenz am Mittwoch ist jedoch von vielen weiteren Interessenten an der stillgelegten Immobilie die Rede.

"Insgesamt gibt es 53 Interessenten für das Objekt", sagt Karsten Pilz, Sprecher des niedersächsischen Finanzministeriums. Ob die Kaulitz-Brüder selbst formell ihr Interesse angemeldet haben, dürfe er nicht mitteilen. Das Gelände der JVA umfasst 12 Hektar, kostet im Gebotsverfahren mindestens 250.000 Euro und umfasst mehrere Gebäude – und die Gefängnismauer mit Wachtürmen.

Alle Interessenten müssen ein konkretes Nutzungskonzept vorlegen. Eigentlich wären für die Kaulitz-Brüder und ihre Konkurrenten nur Bauprojekte möglich, die nach dem Baugesetzbuch für das "Bauen im Außenbereich" zulässig sind. Doch der Stadt Celle stehe es in einem gewissen Rahmen frei, die Regeln zu lockern, wie Ministeriumssprecher Pilz sagt.

"Wilde Ideen waren das überhaupt nicht, das waren super Ideen."

In ihrem Podcast "Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood" hatten Bill und Tom Kaulitz von ihrem Interesse an der früheren JVA erzählt. "Ich will da einen Nachtclub draus machen, ein Restaurant draus machen oder ein Hotel draus machen – oder alles zusammen", sagte Tom Kaulitz. Wie konkret die Planungen sind, verrieten beide nicht. Weiter fügt Tom hinzu: "Wilde Ideen waren das überhaupt nicht, das waren super Ideen."

Celles Bürgermeister, Dr. Jörg Nigge, reagierte prompt per Sprachnachricht auf die lockere Plauderei. Nigge sagte den Brüdern Unterstützung zu – und auch, dass er selbstverständlich die Celler Politik von der Sache überzeugen würde, sollten sie beim Bieterverfahren den Zuschlag bekommen. Schließlich habe er die Musiker "mit einem Augenzwinkern" nach Celle eingeladen, um über Ideen zu sprechen, wie die Stadt in einer Pressemitteilung sagte.

Die Stadt Celle selbst steht aktuell nicht mit den Musikern in Kontakt, sagt Myriam Meißner, Sprecherin der Stadt Celle zu t-online. "Sollten sich die Kaulitz-Brüder tatsächlich für den Kauf interessieren, müssten sie sich ohnehin direkt an das Land wenden", so Meißner.

Celle hofft auf Tokio-Hotel-Fame

Was sich die Stadt von einem Kauf durch die Kaulitz-Brüder verspricht? "Sicherlich das, was vermutlich jedwede Kommune gerne hätte: den Promi- oder VIP-Faktor, der einer Stadt mal ganz besondere Gästelisten beschert." Gut denkbar, dass im Kaulitz-Knast-Club alle Tokio-Hotel-Mitglieder und auch Toms Lebensgefährtin, Supermodel Heidi Klum, feiern würden.

Und mit vielen Promis vernetzt sind die beiden in Los Angeles wohnenden Zwillinge sowieso. "Außerdem", so Sprecherin Meißner, "ist Celle eine weltoffene Stadt und würde allein von daher der Kaulitz-Community aufgeschlossen gegenüberstehen."

Wie geht das Verfahren weiter?

Das Interessenbekundungsverfahren läuft noch bis zum 31. Juli. Dann müssen alle Kaufinteressenten ihr Nutzungskonzept vorgelegt haben. "Das Bieterverfahren beginnt erst dann, wenn die Stadt Celle die Konzepte geprüft und grundsätzlich für genehmigungsfähig befunden und das Land hierüber informiert hat", sagt Ministeriumssprecher Pilz. Das höchste Gebot entscheidet. Allerdings kann das Land Niedersachsen Angebote auch ablehnen.

Übersteigt das Angebot zudem den Preis von einer Million Euro, muss zudem der Landtag zustimmen. Dabei kann die Stadt Celle die Auflagen für die weitere Verwendung des Geländes anpassen. Wann mit einer finalen Entscheidung zu rechnen ist, könne noch nicht gesagt werden.

Verwendete Quellen
  • E-Mail Austausch mit der Stadt Celle
  • E-Mail Austausch und Telefonat mit Karsten Pilz, Sprecher des niedersächsischen Finanzministeriums
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