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Holocaust: Neonazi lacht über Tod von Anne Frank – über Instagram


An Holocaust-Gedenkstätte
Neonazi lacht über Tod von Anne Frank

  • Patrick Schiller ist t-online Regio Redakteur in Hannover.
Von Patrick Schiller

Aktualisiert am 23.09.2022Lesedauer: 2 Min.
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Der symbolische Grabstein für die Schwestern Margot und Anne Frank (Archivbild): Am Donnerstag soll ein bundesweit bekannter Neonazi einen volksverhetzenden Post abgesetzt haben.Vergrößern des Bildes
Der symbolische Grabstein für die Schwestern Margot und Anne Frank (Archivbild): Ein bundesweit bekannter Neonazi soll einen volksverhetzenden Post abgesetzt haben. (Quelle: Norbert Neetz via www.imago-images.de/imago images)

Erschütternder Instagram-Post eines bekannten Neonazis: Robin S. soll sich an der Gedenkstätte Bergen-Belsen über Anne Frank lustig gemacht haben.

Dr. Elke Gryglewski, Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen und Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, ist erschüttert: Der bundesweit bekannte Neonazi Robin S. soll in einem Post, den er über das soziale Netzwerk Instagram verbreitet hat, den Tod des weltberühmten Holocaust-Opfers Anne Frank und ihrer Schwester Margot verunglimpft haben. Die Gedenkstätte hat umgehend Anzeige gegen Robin S. erstattet und den Post bei Twitter öffentlich gemacht.

In seinem Post zeigt sich Robin S. neben dem symbolischen Grab der Geschwister Margot und Anne Frank. Dazu schreibt er: "Jetzt befinden sich 2 Personen die durch ihre Schriften Aufmerksamkeit bekamen unmittelbar beianander, der eine oben auf - die andere jetzt so, und die Moral von der Geschichte ist, verstecken und verkriechen lohnt sich nicht...". Die Rechtschreibfehler sind aus dem Originalpost übernommen. Aktuell ist das Profil von Robin S. auf privat gestellt, der Post ist öffentlich nicht einsehbar.

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Der Instagram-Post wurde der Gedenkstätte Bergen-Belsen zugetragen, wie Sprecherin Stephanie Billib t-online sagte. Ein Mitarbeiter der Gedenkstätte habe umgehend die Polizei informiert. Eine Sprecherin der Polizei Celle bestätigte t-online die Anzeige: "Gegen den Verdächtigen steht der Verdacht der Volksverhetzung im Raum."

"Wenn wir als Gedenkstätte solche Posts sehen oder die Information darüber an uns herangetragen wird, dokumentieren wir den Tatbestand und erstatten Anzeige", sagte Gedenkstätten-Leiterin Gryglewski t-online. Und weiter: "Denn so etwas sind nicht nur dumme Sprüche oder einfach 'nur' eine persönliche Meinung, sondern die Bildunterschrift dieser aktuellen Posts von Robin S. erfüllt den Tatbestand der Volksverhetzung und ist somit strafbar."

Wichtig sei jetzt allerdings, dass so eine Anzeige dann auch zu einer Strafe führe und nicht im Sande verläuft, so Gryglewski weiter. Die Gesellschaft brauche klare Signale, dass derlei Äußerungen Straftaten sind und sie deshalb auch geahndet werden müssen. "Hier wird eine Grenze überschritten, die uns klar bewusst bleiben muss, damit es Rechten nicht gelingt, unser rechtliches und moralisches Urteilsvermögen zu korrumpieren", sagte Gryglewski.

Die aus Frankfurt stammende Anne Frank (1929–1945) schrieb in einem Versteck in einem Hinterhaus in Amsterdam ihr heute weltberühmtes Tagebuch. Zwei Jahre lang lebten dort acht jüdische Menschen, bevor sie entdeckt und von den Nazis deportiert wurden. Nur Annes Vater Otto überlebte.

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