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Biber irrt durch Altstadt Hannover: Tier bei Waffenhändler geht viral


Video geht viral
Biber spaziert beim Waffenhändler vorbei

Von t-online, pas

Aktualisiert am 16.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Biber knuspert in seinen natürlichen Gefilden (Archivbild): Ein Verwandter des Tieres hat sich in Hannovers Innenstadt verirrt.Vergrößern des BildesEin Biber knuspert in seinen natürlichen Gefilden (Archivbild): Ein Verwandter des Tieres hat sich in Hannovers Innenstadt verirrt. (Quelle: McPHOTO/R. Mueller/imago images)
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Zuletzt irrte ein Wolf durch Hannover. Diesmal haben Passanten einen Biber in der Altstadt von Hannover gefilmt. Wie kam das Tier dort hin?

In Hannover verbreitet sich derzeit das Video eines Bibers wie ein Lauffeuer: Das Tier spaziert scheinbar gemütlich am Rande auf dem Fußweg entlang der Schmiedestraße auf die Marktkirche in der Altstadt zu. Dabei passiert es das Waffen- und Jagdgeschäft "Waffen-Will" und sucht mit seiner Nase am Boden offensichtlich den Weg in sein natürliches Habitat. Ein Mann sagt in dem kurzen Video-Clip: "Der kommt aus der Leine, wa?"

Der 19-sekündige Clip wird derzeit in Hannovers Social-Media-Gruppen und Kanälen heiß diskutiert. Ein weiterer Nutzer postete auf Instagram ebenfalls ein Foto eines Bibers im Stadtgebiet. Claudia Will, Chefin des gleichnamigen Waffenhändlers, hatte das Tier laut "Hannoverscher Allgemeiner Zeitung" am Dienstagmorgen bemerkt.

Der Nabu schätzt, dass derzeit rund 24 Tiere im Stadtgebiet von Hannover leben. Die meisten davon allerdings eher in den südlichen und nördlichen Leinauen, in den Landschaftsschutzgebieten und damit nicht direkt im Innenstadtbereich.

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Diskussion über Leinewelle

"Das ist schon eine seltene Situation", sagt ein Nabu-Sprecher t-online auf Nachfrage. Normalerweise würden die Tiere den Menschen eher meiden: "Begegnungen mit Menschen und Autos stellen für die Tiere eine Stresssituation und eine Gefahr dar", so der Sprecher weiter. Vermutlich hat sich das Tier verirrt – ähnlich wie der Wolfsrüde, der im August vergangenen Jahres durch Hannover spaziert ist, vermutet der Sprecher.

Einige Nutzer in Social-Media-Gruppen wähnen den Bau der Leinewelle unweit der Aufnahmen als Ursache für den Biber-Ausflug. Die technische Anlage soll eine künstliche, stehende Welle zum Flussufer erzeugen und als Surfer-Paradies am Rande von Hannovers Innenstadt dienen. Doch der Nabu-Sprecher ist davon nicht überzeugt: "Die Hürde ist für die Tiere doch zu klein", sagt er. Zudem gäbe es seit Jahrhunderten am Rande des Leineufers zur Altstadt hin mit dem "hohen Ufer" weitere und höhere Hürden. Der Ausflug sei eher eine ungewöhnliche Ausnahme, vermutet der Sprecher.

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Hochwasser Schuld am unfreiwilligen Ausflug?

"Das Tier hat sich verlaufen. Normalerweise entfernen sich Biber nicht vom heimischen Fließgewässer", sagt Holger Machulla, Biber-Experte aus Neustadt und Mitarbeiter beim Team Gewässerschutz der Region Hannover der "HAZ". Er zieht zwei Erklärungen in Betracht: Zum einen könnten Hochwasser Schuld an dem unfreiwilligen Ausflug des Tieres sein. Denn Biber würden an der Leine keine Dämme, sondern Erdbauten in den Böschungen anlegen. Die seien aber derzeit geflutet. Zum anderen, so Machulla weiter gegenüber der Zeitung, müssen zweijährige Tiere im Frühjahr ihre Eltern verlassen und sich ein eigenes Revier suchen.

Biber sind naturschutzrechtlich aber streng geschützt und dürfen nicht gejagt werden. Laut Nabu waren Biber im Jahr 1993 in Niedersachsen fast ausgerottet: Landesweit gab es damals gerade 22 gesicherte Bibermeldungen. Sie kommen vor allem in Feuchtgebieten vor und erfüllen dort wichtige ökologische Funktionen und tragen zur Erhaltung von Artenvielfalt bei.

Hinweis: Wer der Urheber des Videos ist, ließ sich für t-online zunächst nicht überprüfen. Sollten Sie das Video im Original aufgenommen haben, würden wir uns über eine Mail an t-online.hannover@stroeer.de herzlich freuen.

Verwendete Quellen
  • Twitter-Account von Vera König
  • Eigene Recherche
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