Hannover: Warnstreiks legen Zentrallager von Edeka still

Die Beschäftigten in den Zentrallagern von Edeka bei Hannover und Oldenburg streiken erneut. Die Gewerkschaft fordert eine Umverteilung von unten nach oben.

Im Tarifkonflikt mit Edeka in Niedersachsen hat Verdi erneut die Beschäftigten im Zentrallager in Lauenau (Landkreis Schaumburg) und Wiefelstede (Landkreis Oldenburg) am Mittwoch zu einem 24-stündigen Warnstreik aufgerufen. Seit Mitternacht liegt an beiden Standorten die Arbeit still, so Verdi-Sprecher Mizgin Ciftc t-online auf Nachfrage.

Zuletzt wurde das Werk in Lauenau am 1. Juni bestreikt. "Edeka konnte im vergangenen Geschäftsjahr den Jahresumsatz auf rund 66 Milliarden Euro steigern und ist mittlerweile zum größten privaten Arbeitgeber Deutschlands aufgestiegen", sagt Ciftci. Die Beschäftigten sähen aber nichts von den Rekordergebnissen – selbst ein Inflationsausgleich bliebe aus: "Und das, obwohl diese Menschen während der Pandemie für uns alle da waren", so der Gewerkschaftssekretär weiter.

Edeka: Gewerkschaft fordert deutliche Lohnerhöhung

Die Gewerkschaft beklagt das Lohnniveau im Unternehmen und fordert eine Umverteilung von unten nach oben. Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlungsrunde für den Genossenschaftlichen Großhandel nur vier Prozent mehr Lohn ab Dezember 2023 geboten, sowie 2,1 Prozent mehr ab Dezember 2024. Verdi fordert stattdessen 13 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 400 Euro bei einer Laufzeit von nur 12 Monaten. Eine Einigung bleibt bisher aus.

Ein Streik im Zentrallager hat vermutlich Auswirkungen auf Hunderte vom Lager belieferte Edeka-, E-Center- und Marktkauf-Filialen in der Region. "Kunden müssen sich aufgrund der Verweigerungshaltung der Arbeitgeber auf Engpässe in den Regalen vorbereiten", sagt Ciftci.