Bauernproteste in Hannover: Erste Straßen dicht – Polizei erwartet Chaos

Die Bauernproteste gehen weiter, am Donnerstag wollen die Landwirte unter anderem Hannovers Straßen an vielen Stellen blockieren. Erste Staus gibt es schon.

Hunderte Landwirte wollen am Donnerstag erneut mit Treckern für den Erhalt ihrer Steuervorteile demonstrieren, unter anderem in Hannover. Geplant ist eine morgendliche Sternfahrt in die niedersächsische Landeshauptstadt. Die Polizei rechnet dabei mit mehreren Hundert Fahrzeugen. Zu einer anschließenden Kundgebung am Landtag um 11.30 Uhr werden neben Landvolk-Präsident Holger Hennies auch Vertreter der drei Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP im Bundestag erwartet, darunter FDP-Fraktionschef Christian Dürr. Die Polizei stellt sich auf mehr als 1.000 Teilnehmer ein.

Hennies hatte erst am Mittwoch die Politik gewarnt, die Bauernproteste auf die leichte Schulter zu nehmen und indirekt mit künftigen Dauer-Demos der Landwirte gedroht. "Der Winter ist lang", sagte der Landvolk-Präsident.

Die Trecker-Konvois für die Sternfahrt sollen sich zwischen 8.30 Uhr und 9.00 Uhr in Sehnde, Garbsen, Wedemark und Gehrden bilden. Betroffen sind die Bundesstraßen 6 und 65 sowie die Landstraße 190.

Polizei Hannover erwartet "erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen"

Seit dem frühen Morgen haben sich die Landwirte aus verschiedenen Teilen der Region mit ihren Gespannen auf den Weg in die Landeshauptstadt gemacht. Das teilten mehrere Polizeidienststellen mit. Wie die "HAZ" berichtet, war bereits gegen 6 Uhr der Südschnellweg von zahlreichen Traktoren gesäumt, es kam zu leichten Verkehrsbehinderungen.

Die Polizei Hannover rechnet im weiteren Tagesverlauf mit "erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen im Umland und besonders im Stadtgebiet", so ein Sprecher auf der Plattform X, vormals Twitter. "Sofern ihr im Straßenverkehr unterwegs seid, plant bitte die Verzögerungen mit ein", hieß es dort weiter. Was die Landwirte in Hannover konkret vorhaben und wo es besonders eng werden könnte, erfahren Sie hier.

Auch andere Regionen wieder betroffen

Auch im Ammerland müssen Autofahrer wegen Trecker-Demos wieder mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Wie der Landkreis mitteilte, wurden Straßenblockaden in Westerstede angemeldet, mit denen von 6 Uhr morgens an eine Auffahrt auf die Autobahn 28 sowohl in Richtung Oldenburg als auch in Richtung Emden/Leer nicht möglich sein werde. Man habe sich mit den Veranstaltern aber darauf verständigt, dass die Autobahnabfahrten freigehalten werden, um Rückstaus zu verhindern.

Die Landwirtschaft will ihre Proteste die ganze Woche über fortsetzen. Auslöser für die Demos waren Pläne der Bundesregierung, Subventionen für die Branche zu kürzen. Einen Teil dieser Pläne hat die Ampel-Koalition bereits zurückgenommen. Die Rückvergütung für Agrardiesel soll aber schrittweise gestrichen werden.