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Niedersachsen: Landesschülerrat fordert Abschaffung der Schreibschrift


"Überholt" und "realitätsfern"
Verpflichtende Schreibschrift: Schülerrat fordert Abschaffung

Von t-online, cch

15.05.2025 - 13:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Dieses Kind lernt noch die klassische Schreibschrift.Vergrößern des Bildes
Dieses Kind lernt noch die klassische Schreibschrift (Symbolbild): Der Schülerrat findet eine Grundschrift ausreichend. (Quelle: dpa)
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Schüler sollten künftig keine Schreibschrift mehr lernen müssen, findet der Landesschülerrat Niedersachsen. Was sagt die Kultusministerin dazu?

Der Landesschülerrat Niedersachsen fordert die Abschaffung der verpflichtenden Schreibschrift im Unterricht. Sie werde einer Zeit, in der funktionales Schreiben und digitale Kompetenzen wichtiger denn je sind, nicht mehr gerecht. Deshalb sei sie "überholt" und "realitätsfern", so der Schülerrat in einer Mitteilung.

Der Vorsitzende Matteo Feind sagt: "Die Schreibschrift ist kein Zeichen von Bildung, sondern oft ein Hemmschuh für eine lesbare, persönliche Handschrift."

"Das führt zu Frust und Zeitverlust"

Aktuell lernen Grundschüler und -schülerinnen nach der Druck- beziehungsweise Grundschrift die verbundene Schreibschrift. Aus Sicht des Schülerrats reiche eine Grundschrift für einen flüssigen und individuellen Schreibstil aber aus. Schließlich würden viele Schüler eine ganz eigene Mischform entwickeln, die gut lesbar sei. Das Festhalten an der gebundenen Schreibschrift würde diese natürliche Entwicklung stören. "Das führt aus unserer Sicht vor allem zu Frust, Zeitverlust und einer Abwertung individueller Handschriften."

Weiter findet der Schülerrat: "Statt doppelte Energie in eine auslaufende Schriftform zu stecken, sollte gezielt der sichere Umgang mit digitalen Schreibwerkzeugen gefördert werden." Der Fokus solle vielmehr auf Lesbarkeit, Ausdruck und einer sicheren schriftlichen Kommunikation liegen – analog wie digital.

Julia Willie Hamburg will Schreibschrift beibehalten

Befürworter der Schreibschrift betonen hingegen, dass diese Schriftart die Feinmotorik, das Denken und das Lernen fördere. Auch Kultusministerin Julia Willie Hamburg ist gegen die Abschaffung der Schreibschrift. Eine saubere Handschrift zu beherrschen sei genauso wichtig wie der richtige Umgang mit einem digitalen Endgerät, wird sie von der Nachrichtenagentur dpa zitiert. "Es ist total entscheidend, dass man trotzdem noch richtig schreiben lernt." Insofern werde man das in Niedersachsen auch beibehalten, sagte Hamburg.

In einigen anderen Bundesländern ist das Erlernen einer Schreibschrift aus dem verpflichtenden Lehrplan gestrichen, zum Beispiel in Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder in Thüringen.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Landesschülerrates Niedersachsen vom 15. Mai 2025
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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