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Hannover: Schweinepest – so kann jeder helfen, die Seuche zu verhindern


Gefahr in Niedersachsen
Afrikanische Schweinepest: Jeder kann helfen, Seuche zu verhindern

Von dpa, t-online
09.07.2025 - 08:05 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein Wildschwein beim Baden (Archivbild): Spaziergänger in Niedersachsen werden dazu aufgerufen, wachsam zu sein. (Quelle: IMAGO/Martin Wagner)
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Niedersachsens Landwirte blieben bislang von der Afrikanischen Schweinepest verschont. Doch das Risiko ist hoch – Landwirtschaftsministerin Staudte und Jägerpräsident Dammann-Tamke appellieren deshalb auch an Spaziergänger.

Mit eindringlichen Worten haben Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) und der Präsident des Deutschen Jagdverbandes, Helmut Dammann-Tamke, die Bevölkerung dazu aufgerufen, bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) mitzuwirken. "Alle in der Bevölkerung sind aufgefordert, verhaltensauffällige Wildschweine sofort zu melden, denn die Chance, einen Ausbruch wieder einzufangen, ist um ein Vielfaches höher, wenn er früh erkannt wird", sagte Dammann-Tamke der Deutschen Presse-Agentur.

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Ansprechpartner in Niedersachsen seien die Veterinärämter der Landkreise, die sich dann mit den örtlichen Jägern abstimmen. "Nicht nur die Aufmerksamkeit von Jägern und Tierhaltern ist gefragt, auch Spaziergänger sollten apathisch wirkende Wildschweine den Behörden melden", so der frühere CDU-Landtagsabgeordnete aus Stade.

Niedersachsen bislang verschont – aber Risiko bleibt hoch

Seit dem ersten Auftreten der Seuche in Deutschland im Jahr 2020 seien nach Angaben der Behörden insgesamt 19 Schweinehaltungen betroffen gewesen. Niedersachsen blieb bislang weitgehend verschont – zuletzt gab es im Juli 2022 im Landkreis Emsland einen Ausbruch bei einem Ferkelerzeuger. Die niedersächsische Jägerschaft beteiligt sich laut Dammann-Tamke seit Jahren an Präventionsmaßnahmen: Jäger ziehen bei geschossenen Wildschweinen Blutproben, die freiwillig untersucht werden.

Doch diese Methode habe ihre Grenzen. "Das ist bei ASP nur bedingt erfolgreich – wegen der kurzen Inkubationszeit und der hohen Sterblichkeit der Wildschweine", erklärte Dammann-Tamke. Für Haus- und Wildschweine verlaufe eine Infektion fast immer tödlich. Für Menschen und andere Tiere sei das Virus hingegen ungefährlich.

Ministerin warnt vor dramatischen Folgen

Angesichts des jüngsten Ausbruchs im Sauerland mahnte Landwirtschaftsministerin Staudte zur Vorsicht. "Landwirtinnen und Landwirte sollten unbedingt weiterhin streng auf die Biosicherheitsmaßnahmen achten, und ich bitte auch die Jägerschaft, weiterhin wachsam zu sein", sagte sie der dpa. Ein Eintrag der ASP in Hausschweinebestände hätte "große wirtschaftliche Auswirkungen auf die Halterinnen und Halter und muss auch aus Tierschutzgründen unbedingt verhindert werden."

In Niedersachsen leben nach Angaben der Tierseuchenkasse derzeit rund 8,9 Millionen Schweine in gut 12.000 Beständen. Bundesweit waren es Ende vergangenen Jahres laut Interessengemeinschaft Schweinehalter Deutschlands 21,3 Millionen Tiere – mit Niedersachsen an der Spitze.

Krankheit kann durch Wurstbrot eingeschleppt werden

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich vor allem über indirekte Wege aus: Fahrzeuge, Kleidung oder kontaminierte Jagdausrüstung gelten als häufige Überträger. Auch weggeworfene Lebensmittelreste bergen große Risiken. "Die Afrikanische Schweinepest kommt auf vier Rädern", sagte Dammann-Tamke. Ein achtlos entsorgtes Wurstbrot könne immense Folgen haben.

Das belegt auch der aktuelle Fall im Sauerland: Die dort entdeckte ASP-Variante stammt laut Friedrich-Loeffler-Institut aus der süditalienischen Region Kalabrien und unterscheidet sich deutlich von bisherigen Fällen in Deutschland.

Sperrzonen und Tötungen im Seuchenfall

Kommt es doch zu einem Ausbruch, gelten strenge Regeln. Bei einem Nachweis bei Wildschweinen wird laut niedersächsischem Agrarministerium eine "infizierte Zone" von mindestens 15 Kilometern eingerichtet, darum eine doppelt so große Pufferzone. In diesen Bereichen dürfen mindestens drei Monate lang keine Schweine oder Schweineprodukte transportiert werden.

Wird ASP in einem Hausschweinebetrieb festgestellt, müssen alle Tiere getötet und entsorgt werden. Zudem werden Sperr-, Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet – mit ebenfalls strikten Vorschriften.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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