Hannover Weil kritisiert Schröder: Zweifel an Einflussmöglichkeiten
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat Gerhard Schröder für sein Verhalten seit Beginn des Krieges in der Ukraine kritisiert und die Einflussmöglichkeiten des Altkanzlers in Frage gestellt. Mit Blick auf Wahrnehmung von Mandaten in russischen Unternehmen sagte Weil dem "Handelsblatt" am Freitag: "Ich halte das Verhalten von Gerhard Schröder in dieser Hinsicht für komplett falsch und wünsche mir sehr, dass er doch noch die richtigen Konsequenzen zieht."
Der niedersächsische Regierungschef sprach von einem "grausamen Angriffskrieg" Putins, der scharf zu verurteilen sei. Mit Blick auf mögliche Vermittlungsversuche äußerte sich Weil skeptisch. "Ich bin sicher, dass Schröder Kontakte in den Kreml hinein hat wie kein anderer Deutscher. Aber ob er mit 77 Jahren ohne jedes politische Amt tatsächlich einen realen Einfluss hat auf eine Friedensbereitschaft im Kreml, weiß ich nicht", sagte Weil.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur fand ein erstes Gespräch beim russischen Präsidenten Wladimir Putin am Donnerstag statt. Ob weitere geplant sind, blieb zunächst unklar. Zuerst hatten das Nachrichtenportal "Politico" und der "Bild"-Zeitung über Schröders Reise berichtet.