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Hannover: CDU fordert Prüfung auf Verfassungstreue


Skepsis bei SPD in Hannover
CDU fordert Prüfung auf Verfassungstreue bei Richtern

Von dpa
Aktualisiert am 14.02.2022Lesedauer: 2 Min.
CDU-Landesschef Bernd Althusmann: Er möchte auch Richter genauer unter die Lupe nehmen.Vergrößern des BildesCDU-Landesschef Bernd Althusmann: Er möchte auch Richter genauer unter die Lupe nehmen. (Quelle: localpic/imago-images-bilder)
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Der Landtag in Niedersachsen berät über eine Gesetzesinitiative, die eine Regelüberprüfung für Polizisten vorsieht. Die CDU schlägt eine Abfrage auch im Falle der Justiz vor.

Der Vorschlag von Niedersachsens CDU-Landesschef Bernd Althusmann, künftig neben Polizisten auch Richterinnen und Richter auf ihre Verfassungstreue hin zu prüfen, stößt in der SPD auf Skepsis. Es sei richtig, Polizeibewerber mit einer Regelanfrage beim Verfassungsschutz zu überprüfen, sagte SPD-Fraktionsvize und Innenexperte Ulrich Watermann dem Politikjournal "Rundblick" (Montag).

"Das jetzt auch auf Richter und Staatsanwälte zu übertragen, finde ich aber überzogen, es zeugt von ziemlich viel Aktionismus." Der Landtag in Hannover berät über eine Gesetzesinitiative, die eine Regelüberprüfung für Polizisten vorsieht.

CDU Niedersachsen fordert Prüfung für Richter

Zuvor hatte Althusmann eine Regelabfrage beim Verfassungsschutz auch im Falle der Justiz vorgeschlagen. "Extremisten haben weder in der Polizei noch in der Justiz etwas zu suchen. Sie dürfen erst gar nicht angestellt werden", sagte er der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" vom Samstag.

Der CDU-Politiker, der auch Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident ist, kündigte an, dass eine entsprechende Änderung des Richtergesetzes noch in dieser Wahlperiode auf den Weg gebracht werden solle.

Anlass für Vorstoß ist rechtsextremer AfD-Mann und Richter

Anlass für das Vorhaben ist dem Bericht zufolge der Fall des ehemaligen sächsischen AfD-Bundestagsabgeordneten Jens Maier, der vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist eingestuft wird. Maier will nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag im Herbst wieder in die Justiz zurückkehren. Früher war er als Richter am Landgericht Dresden tätig.

SPD-Politiker Watermann sagte dem "Rundblick", im Falle von Richtern und Staatsanwälten gebe es "andere Mittel", gegen jene vorzugehen, die den Boden des Grundgesetzes verließen – das Disziplinarrecht. Der FDP-Justizexperte Marco Genthe sagte dem Politikjournal, er könne sich "eine allgemeine Abfrage für Richter und Staatsanwälte vorstellen", betonte aber, dass es eine Gewissensprüfung nicht geben dürfe.

Große Koalition berät seit Jahren über gesetzliche Änderungen

Seit Jahren berät die Koalition über gesetzliche Verschärfungen – gerade mit Blick auf Rechtsextreme, die in den öffentlichen Dienst gehen wollen. Die niedersächsische CDU setzt sich dafür ein, mit der Regelabfrage beim Verfassungsschutz die Überprüfung von Bewerbern für den öffentlichen Dienst zu verschärfen.

Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza begrüßte Althusmanns Vorstoß. Der Rechtsstaat sei elementare Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenlebens, der Justiz komme dabei eine herausgehobene Stellung zu, sagte die CDU-Politikerin.

"Die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes im Rahmen des Einstellungsverfahrens zu nutzen, ist ein wichtiger Schritt, um die Justiz und die Gesellschaft auch in der Zukunft vor demokratiefeindlichem Gedankengut zu schützen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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