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Karneval in Köln: Die Angst vor dem 11.11.


Corona und Alkoholexzesse
Die Angst vor dem großen Treiben


Aktualisiert am 15.10.2022Lesedauer: 3 Min.
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Weiberfastnacht in Köln (Archivbild): Stadt und Polizei sind besorgt.Vergrößern des Bildes
Weiberfastnacht in Köln (Archivbild): Stadt und Polizei sind besorgt. (Quelle: Christoph Hardt via www.imago-images.de)

Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie kann der 11.11. in Köln wieder ohne Einschränkungen stattfinden. Die Stadt ist besorgt.

"Machen wir uns nichts vor: Schön wird der 11.11. auch dieses Jahr nicht", sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker vor einigen Wochen in einem Interview mit dem "Kölner Stadtanzeiger". Mit dieser Aussage hat sie für reichlich Kritik und Diskussionen gesorgt.

Erst musste das beliebte Fest wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, dann trübte in diesem Jahr der Angriff von Russland auf die Ukraine die Stimmung. Nun sollte es endlich wieder losgehen. Jecken, Bars, Karnevalsvereine und das Festkomitee Kölner Karneval bereiten die Session vor und freuen sich auf den 11.11.

Karneval in Köln: Polizei und Stadt wollen Feiernde verteilen

Doch mit ihrer Angst steht die Kölner Oberbürgermeisterin nicht alleine da. "Die Entwicklungen der letzten Jahre und die polizeilichen Einsatzerfahrungen haben gezeigt, dass bei der Sessionseröffnung am 11.11. der Bereich des Zülpicher Viertels ein Einsatzschwerpunkt der Polizei sein wird", erklärt Polizeioberkommissar Max Wilmes auf Anfrage von t-online.

Die Polizei sei bereits mit Behörden, Organisatoren und der Stadt Köln in einem engen Austausch, um das Konzept für den Tag zu verbessern. Doch was macht den Sessionsauftakt in diesem Jahr bedenklicher als sonst? "Die Menschen kommen am 11.11. nach Köln, ob wir wollen oder nicht. Die Frage ist, inwiefern wir als Stadt das überhaupt steuern können", so Reker. Und in diesem Jahr rechnen Stadt und Polizei mit einem größeren Ansturm als sonst. Da es sich beim 11.11. um einen Freitag handelt, könnten laut Polizei auch die Feiern länger dauern als in den vorherigen Jahren.

Bezirksbürgermeister: "Das ist nicht Karneval. Das ist Ballermann"

Wenn sich Tausende Menschen durch die Straßen der Innenstadt drängen, feiern und teilweise über Absperrungen klettern, sei es für die Stadt nicht leicht, diese Ströme zu steuern. Vor allem das Fehlen einer Ausgleichsfläche in diesem Jahr könnte für Probleme sorgen.

Dafür ist aber nicht die Polizei alleine zuständig. Für die Sicherheit am Party-Hotspot Zülpicher Straße soll zusätzlich eine private Firma sorgen. Zu diesem Zweck habe die Stadt ein millionenschweres Sicherheitskonzept genehmigt. Bisher ohne konkretes Ergebnis. "Die verantwortliche Verwaltung hatte fast ein ganzes Jahr Zeit, konkrete Pläne gibt es dennoch nicht", kritisiert Bezirksbürgermeister Andreas Hupke laut "Frankfurter Rundschau". "Das hier ist ein Saufexzess mit 30.000 Menschen. Das ist nicht Karneval. Das ist Ballermann", so Hupke.

Kommt eine Corona-Welle wie nach dem Oktoberfest?

In Alarmbereitschaft sind auch die Kölner Krankenhäuser. Jährlich werden zahlreiche verletzte Feiernde und Alkoholleichen eingeliefert. Hinzu kommt in diesem Jahr erneut die Sorge vor einer weiteren Corona-Welle. Das Oktoberfest hat es gezeigt: Die Infektionslage ist längst nicht unter Kontrolle.

Nach dem Volksfest ist die Inzidenz in München rasant angestiegen und hat die Marke von 1.000 geknackt. "Das Gesundheitssystem in München steht unter Druck", so die Sprecherin einer Klinik zu t-online. Aktuell werden in München rund 612 Covid-Patienten versorgt, davon über 24 auf Intensiv- und Überwachungsstationen (Stand 14.10.2022).

Kölner Krankenhaus schlägt Alarm

"Mit den aktuell massiv steigenden Infektionen in Köln steigt auch die Zahl der infizierten Patientinnen und Patienten in unseren Krankenhäusern an", sagte Sigrid Krebs, Sprecherin einiger Kölner Kliniken im Gespräch mit dem "Express". "Nach den Herbstferien rechnen wir mit weiter steigenden Infektionszahlen – und mit deutlichen Personalausfällen im Herbst und Winter."

Die Frage, ob und wie sich Köln vor einem Anstieg der Infektionszahlen schützen kann, will Krebs nicht beantworten. Sie verweist auf die Stadt. Doch im Rathaus ergeht man sich in Uneindeutigkeiten. Auf Anfrage von t-online antwortet eine Sprecherin: "Es sind noch etwas mehr als vier Wochen bis zum 11. November. Wir müssen hier die weitere Entwicklung (…) betrachten." Die Stadt appelliere an die "Eigenverantwortung" der Karnevalisten. Die sollen im Gedränge Masken tragen und bei Symptomen zu Hause bleiben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Anfrage bei der Polizei Köln
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