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Köln: Amtsarzt untersuchte Frauen nur halbnackt – Stadt prüft Konsequenzen


Arzt untersuchte Frauen nur halbnackt
"Ich war so von Ihrem Bauchnabel-Piercing fasziniert"

Von dpa, ads

04.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Arzt hält ein Stethoskop (Symbolbild): Der erste Fall wurde im Oktober bekannt.Vergrößern des BildesEin Arzt hält ein Stethoskop (Symbolbild): Der erste Fall wurde im Oktober bekannt. (Quelle: Patrick Seeger/dpa-bilder)
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Frauen mussten sich wohl ohne medizinischen Grund vor ihm entblößen: Ein Kölner Amtsarzt darf jetzt erstmal nicht so weiter arbeiten.

Nach Vorwürfen entwürdigender Untersuchungen erwägt die Stadt Köln beamtenrechtliche Konsequenzen gegen einen Amtsarzt. Momentan darf er nicht weiter untersuchen. Zwei Frauen, die vor ihrer Verbeamtung untersucht werden mussten, hatten seit Oktober über den "Kölner Stadt-Anzeiger" Vorwürfe gegen den Mann erhoben: Sie sollten demnach völlig grundlos ihre BHs vor ihm ausziehen und unwürdige Behandlungen über sich ergehen lassen.

Mehrere Frauen hatten sich bei der Zeitung gemeldet. So erzählte eine, dass sie auf die Anweisung hin zwar gestutzt, sich aber unter Druck gesetzt gefühlt habe, da ihre Verbeamtung von dem ärztlichen Gutachten abhing.

Bei komplett entblößter Brust habe der Arzt ihre Reflexe getestet. "Ich wurde erst richtig stutzig, als er mich mit dem Stethoskop abhörte. Damit drückte er auf meine Brustwarze." Der Arzt soll daraufhin gesagt haben: "Oh, entschuldigen Sie bitte, ich war so von Ihrem Bauchnabel-Piercing fasziniert, dass ich nicht geschaut habe, wo ich drücke."

Arzt hat aktuell keinen Patientenkontakt

"Der betreffende Arzt wurde bereits bis auf Weiteres von Untersuchungen abgezogen und wird in einem anderen Bereich ohne Patientenkontakt eingesetzt", heißt es nun am Mittwoch auf t-online-Anfrage von der Stadt Köln.

Außerdem habe man im Gesundheitsamt eine Regelung eingeführt, nach der Frauen in Zukunft nur noch von Ärztinnen begutachtet werden sollen. Dass das eigentlich ohnehin so sein sollte, hatte die Stadt bereits nach dem ersten Vorwurf im Oktober mitgeteilt – jedoch sei das an diesem Tag "aufgrund von Fristsetzungen und anderweitigen Verwendungen des Teams" nicht möglich gewesen. Die nächste Frau, die sich an den "Kölner Stadt-Anzeiger" gewendet hatte, soll jedoch ebenfalls im Oktober von dem Mann auf diese Weise behandelt worden sein.

Ein weiterer Fall soll nun wohl aber durch eine Umgehung verhindert werden: Sollte es wieder Engpässe an Ärztinnen geben, solle nun "weibliches medizinisches Personal hinzugezogen" werden, sollte die Frau damit einverstanden sein, so die Stadt.

Die Stadtverwaltung habe die Vorwürfe "von Beginn an sehr ernst genommen". Man habe bereits im Oktober mit einer Untersuchung begonnen und Betroffene und Zeugen gesprochen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Anfrage an die Stadt Köln
  • Eigene Recherche
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