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Kölner Dom: Segensfeier für Homosexuelle – Peter Brings lobt Mut


Segensfeier vor Kölner Dom
Glaube ist wichtiger als Gebote aus dem Bischofs-Bunker

  • Peter Brings: Leadsänger der kölschen Rockband Brings
MeinungVon Peter Brings

Aktualisiert am 22.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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"Segen für alle": Für Peter Brings war die Segensfeier das richtige Signal. (Quelle: IMAGO/Meike Boeschemeyer/imago)

Vor dem Kölner Dom haben katholische Geistliche unter anderem auch gleichgeschlechtliche Paare gesegnet. Ein gutes Zeichen, meint Peter Brings.

Ich bin schon seit Kindertagen Asterix-Fan. Die Gallier haben mich mit ihrem Widerstand immer beeindruckt. Supermänner, die nur vor einem Angst haben: dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Asterix und Co. haben sich nie vorschreiben lassen, wie sie zu leben haben. Genau so wünsche ich mir die Kölner. Ein ganz kleines bisschen sind wir Kölschen ja manchmal wie die Gallier. Was war da am Mittwoch los vor dem Dom?

Das war mutig und aufrichtig von den katholischen Priestern. Sie scheuen nicht die Konsequenzen, sie handeln nach ihrem Herzen. Nach den Geboten der Liebe und der Menschlichkeit. Sie segnen alle Paare, die sich lieben. Homosexuelle, Wiederverheiratete – einfach alle! Was ich mir aus dem Kommunionsunterricht behalten habe: Sie handeln nach den Geboten Jesu. Das macht Mut.

"Gott liebt uns, wie wir sind"

Was in der Kirche nicht geht, macht man einfach vor der Kirche. Ziviler Ungehorsam, wie er friedlicher nicht sein könnte. Ich sage, das war Nächstenliebe pur. Wer weiß schon, wie der liebe Gott selber liebt? Wer weiß schon, ob es sich um einen Mann, eine Frau oder was dazwischen handelt? Aber eins ist doch für alle Gläubigen klar: Gott liebt uns, wie wir sind.

Die sexuelle Ausrichtung eines Menschen ist seine ganz private Sache. Es sagt nichts über den Menschen aus. Mir persönlich ist es vollkommen egal, was jemand in seinem Bett treibt, solange es freiwillig ist. Lasst uns Menschen nach ihrem Charakter beurteilen und nach dem, was sie tun und sagen.

"Steter Tropfen höhlt den Stein"

In der heutigen Zeit ist so ein Verhalten, wie es die katholische Kirche an den Tag legt, längst überholt. Dafür haben ganze Generationen von aufrichtigen Christen in den Gemeinden gekämpft, sich oft unbeliebt im Kirchensystem gemacht.

Anscheinend kann der wahre Glaube aber Berge versetzen. Steter Tropfen höhlt den Stein. Es tut sich was in der ältesten Firma der Welt. Die Kirche von unten lässt die da oben langsam, aber sicher ins Schwitzen kommen.

Den Menschen ist der Glaube wichtig

Okay – nicht alles, was modern ist, ist auch gut. Aber alles, was Menschen wichtig ist, ohne dass es um Geld, Erfolg, Wachstum geht, ist um so wichtiger. Den Menschen am Mittwoch vor dem Dom ist ihr Glaube wichtig. Wichtiger als die Gebote aus Rom oder aus dem Kölner Bischofs-Bunker.

Es hat richtig gutgetan zu sehen, dass sich Menschen in unserer Stadt, denen der Glaube wichtig ist, stark machen für alle Menschen in Köln. Für wirklich alle. Für mich persönlich ist das das zweite Highlight in diesem Sommer op d‘r Domplaat. Nach unseren Konzerten im August erschallt wieder ein Halleluja. Möge es Herrn Woelki in den Ohren klingeln.

Verwendete Quellen
  • Eigene Meinung des Autors
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