1. FC Köln: Sind diese zwei Neuzugänge Baumgarts Rettung?

Der 1. FC Köln rutscht immer tiefer ins Tal der Misserfolge. Zwei vermeintliche Neuzugänge sollen für die Wende sorgen. Steffen Baumgarts Hoffnung ist groß.

Die ersten Trainerwechsel der Bundesligasaison liegen hinter den Clubs. Bo Svensson ist der zweite Coach, der jüngst seinen Hut genommen hat. Mainz 05 will damit ebenso die Wende schaffen wie der FC Augsburg, der Enrico Maaßen entließ und Jess Thorup verpflichtete.

Augsburg konnte anschließend zwei Siege feiern, beide Male nach Rückstand. Nun reisen die Fuggerstädter ausgerechnet zum 1. FC Köln, wo Steffen Baumgart weiterhin sicher im Sattel sitzt. Nichts deutet in der Domstadt darauf hin, dass der 51-Jährige bald nicht mehr auf der Trainerbank sitzen könnte. Baumgart und Sportchef Christian Keller wollen beweisen, dass in der Bundesliga sehr wohl Kontinuität ein Erfolgsrezept sein kann.

Uth und Thielmann verändern das FC-Spiel

Dennoch machen auch sie keinen Hehl daraus, dass es besonderer Schritte bedarf, damit die Geißböcke nun die Wende schaffen. Da trifft es sich gut, dass zwei Maßnahmen in Form personeller Veränderungen bereitstehen: Seit dem Pokal-Aus beim 1. FC Kaiserslautern am Dienstag ruhen die Kölner Hoffnungen vor allem auf zwei Spielern: Mark Uth und Jan Thielmann.

Das Duo kam auf dem Betzenberg in der zweiten Halbzeit in die Partie und war entscheidend dafür, dass der FC nach dem fast aussichtslosen 0:3 noch einmal ins Spiel zurückfand und beinahe sogar noch den Ausgleich erzielt hätte. Thielmann machte das 1:3, Uth das 2:3 – vor allem aber war das Duo die treibende Kraft auf dem Rasen, die den Geißböcken bis dato gefehlt hatte.

Baumgart: "Das macht mir wirklich Hoffnung"

Uth und Thielmann gehören zu den Lieblingsspielern Baumgarts. Uth ist unbestritten der beste Fußballer im gesamten Kader, Thielmann ebenso unbestritten der größte Kämpfer. Eine Kombination, die Baumgart und dem FC nun helfen soll und kann. Denn beide Tugenden gingen Köln in den vergangenen Spielen ab.

"Das macht mir wirklich Hoffnung", sagte Baumgart denn auch nach der Pleite auf dem Betzenberg über die beiden Rückkehrer. "Wir hoffen, dass beide gesund bleiben und ihre Leistungen stabilisieren können." Nach ihren langen Verletzungen könne man zwar "keine kontinuierliche Leistung erwarten. Aber was du erwarten kannst, ist, dass sie vorweg gehen. Das haben sie in Kaiserslautern gemacht. Das war der große Faktor in den letzten 25 Minuten."

Keller lobt Wirkung auf Mitspieler

Uth ist nach einem Jahr ohne Bundesliga-Einsatz anscheinend wieder fit, Thielmann nach seiner fünfmonatigen Pause infolge einer schweren Knieverletzung ebenso. Beide wurden zuletzt behutsam wie noch nie aufgebaut, in der Reha gebremst (insbesondere Thielmann), immer wieder im Training zurückgehalten. Alles nur, um keine weiteren Rückschläge zu riskieren – denn davon hatte es mehr als genug gegeben. Jetzt sollen die beiden Offensivkräfte den lahmenden FC-Sturm wiederbeleben.

Uth soll die Spielfreude zurückbringen, Thielmann die Grundtugenden unter Baumgart. "Als Jan reinkam, war ein Spieler auf dem Platz, der Energie und Willen hatte", befand auch Sportchef Keller. "Er hat allen anderen Spielern Energie mitgegeben. Dann hat man auch Marks Klasse in jeder Aktion gesehen. Da waren auf einmal zwei mit einer breiten Brust, und auf einmal ist die Brust bei den anderen auch breiter geworden. Das hat allen geholfen."

Uth: "Ich habe lange genug gewartet"

Nun sollen diese beiden scheinbaren Neuzugänge gegen Augsburg mit dem neuen Trainer der Trumpf für die Geißböcke werden. Ob sie schon Kandidaten für die Startelf sind, bleibt bis Samstag abzuwarten. Doch klar ist: Sie fühlen sich bereit. "Ich habe lange genug gewartet", sagte Uth unmissverständlich. Das dürfte auch für den ehrgeizigen Thielmann gelten. In der Krise sind sie es, die dem FC wieder Mut geben.