Köln: "Oma Kleinmann" schließt an Karneval und feiert auf dem Achterdeck

Viele Kneipen, die am 11.11. geschlossen blieben, öffnen zu Weiberfastnacht wieder. Team und Gäste einer Kult-Kneipe machen allerdings die Biege – und das schon zum zweiten Mal.

Auf der Zülpicher Straße in Kölns Studentenviertel werden zu Weiberfastnacht am 8. Februar wieder Horden von Feierwütigen einfallen. Zum Auftakt der Session am 11.11.2023 ging hier bereits ab 9.30 Uhr am Vormittag nix mehr, Stadt und Polizei sperrten die Straße ab.

Die seit vielen Jahren immer heftigeren Zustände auf der Partymeile und in ihrem Umfeld sorgten dafür, dass sich einige Kölner Kneipen und Brauhäuser vor dem 11.11. entschieden, gar nicht erst zu öffnen. Dazu zählten "Kwartier", "Soylent Green", "Tankstelle" und sogar das "Päffgen" am Friesenplatz, rund einen Kilometer entfernt.

Die meisten von ihnen öffnen nun zu Weiberfastnacht wieder. So teilt beispielsweise das "Päffgen" auf seiner Facebook-Seite mit: "Weiberfastnacht bis Rosenmontag öffnen wir um 11.11 Uhr. Wir machen die Tür zu, wenn der Laden voll ist. Und wir spielen grundsätzlich nur kölsche Musik!"

"Tankstelle" an vier Tagen geöffnet

Die "Tankstelle" auf der parallel verlaufenden Kyffhäuser Straße bleibt zwar an Karnevalssonntag und Rosenmontag geschlossen, öffnet aber an den restlichen Tagen. Auf Facebook spart Inhaberin Nada Abdin nicht mit Kritik am städtischen Sperrkonzept, das in der Vergangenheit oft dafür gesorgt hatte, dass die Kneipen in den Seitenstraßen der Zülpicher Straße verwaist waren, während nebenan schon wegen Überfüllung abgesperrt werden musste.

Nach einer Recherche des "Express" sind fast alle Kneipen, die direkt an der Zülpicher Straße liegen, durchgehend von Weiberfastnacht bis Rosenmontag geöffnet.

"Oma auf dem Achterdeck" an drei Tagen

Ein Kult-Lokal bleibt allerdings dicht: Das Team von "Bei Oma Kleinmann" lädt seine Gäste schon zum zweiten Mal aufs "Achterdeck" auf dem Rhein ein, um dort, fernab der Massen, Karneval zu feiern.

Das Konzept, das am 11.11. vergangenen Jahres zum ersten Mal getestet wurde, hat sich offenbar bewährt. An gleich drei Tagen, Weiberfastnacht, Freitag und Samstag, kann hier unter dem Motto "Heidewitzka Herr Kapitän – Tod auf dem Nil oder: Die Oma auf dem Achterdeck" gefeiert werden. Die Karten wurden verlost und sind schon lange vergriffen. Über eine Tauschbörse in den sozialen Medien können Gäste noch ihr Glück versuchen.

Die Inhaber von "Bei Oma Kleinmann" hatten bereits im November 2022 auf ihrer Website mitgeteilt, Abschied vom Karneval auf der Zülpicher Straße zu nehmen. "Bei Ballermann machen wir nicht mit. Die äußeren Umstände sind für uns einfach tödlich, so können wir nicht arbeiten und auch nicht feiern, aber wir geben die Hoffnung nicht auf", hieß es damals.