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Caritas Köln: Jeder dritte Fall von Diskriminierung am Arbeitsplatz


Caritasbericht veröffentlicht
So hoch ist die Diskriminierung am Arbeitsplatz

Von t-online
Aktualisiert am 17.09.2024Lesedauer: 2 Min.
PantherMedia 37806176Vergrößern des BildesMann im Büro (Symbolbild). 35 % der dokumentierten Fälle beziehen sich auf Diskriminierung am Arbeitsplatz. (Quelle: Andriy Popov/imago)

Das Antidiskriminierungsbüro der Caritas Köln hat im Jahr 2023 zahlreiche Diskriminierungsfälle dokumentiert. Ein besonderes Problem: der Arbeitsplatz.

Das Antidiskriminierungsbüro der Caritas Köln hat seinen Jahresbericht für 2023 vorgelegt. Der Bericht basiert auf 758 Beratungen der Caritas im Jahr 2023 und zeigt auf, dass Diskriminierungserfahrungen für viele Menschen in Köln zum Alltag gehören. Besonders häufig wurden Diskriminierungsfälle am Arbeitsplatz gemeldet.

Rund 35 % der dokumentierten Fälle betrafen unzulässige Fragen im Bewerbungsverfahren, ungleiche Bezahlung oder Mobbing durch Kollegen. Diese Form von Diskriminierung hatte für die Betroffenen häufig erhebliche psychische Auswirkungen, heißt es im Bericht.

Caritas-Bericht: Diskriminierung auch im Bildungsbereich

Auch der Bildungsbereich ist stark betroffen: 19 % der Fälle ereigneten sich in Schulen und Kindergärten, wo Kinder mit internationaler Familiengeschichte oft diskriminiert wurden. Dazu gehörten ungerechtfertigte Schuldzuweisungen und das Verweigern von Gymnasialempfehlungen trotz guter Leistungen.

Im Umgang mit Behörden berichteten 16 % der Ratsuchenden von Ungleichbehandlungen, etwa durch die Nicht-Ausstellung von wichtigen Dokumenten oder die Verzögerung bei der Bearbeitung von Anträgen, obwohl alle notwendigen Unterlagen fristgerecht eingereicht wurden.

Der Bericht weist zudem darauf hin, dass Rassismus und Diskriminierung auch im öffentlichen Raum und im Gesundheitssystem alltäglich sind. Rund 9 % der dokumentierten Fälle ereigneten sich im öffentlichen Raum, wo Menschen häufig Opfer von verbalen und körperlichen Angriffen wurden.

Diskriminierungsbericht zeigt Fallbeispiele

Der Jahresbericht enthält auch konkrete Fallbeispiele, die die Erfahrungen der Betroffenen verdeutlichen. So berichtet eine Frau von wiederholter Benachteiligung in einer sozialen Einrichtung, weil sie die einzige Mitarbeiterin mit internationaler Familiengeschichte war. Ein siebenjähriger Junge erlebte in der Schule rassistische Fragen, die ihn dazu brachten, seine eigene Hautfarbe negativ zu bewerten.

Forderung nach Landesantidiskriminierungsgesetz

Der Bericht des Antidiskriminierungsbüros fordert angesichts dieser Situation umfassendere Maßnahmen zur Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung. Dazu gehört die Einführung eines Landesantidiskriminierungsgesetzes in Nordrhein-Westfalen sowie gezielte Bildungsangebote für städtische Mitarbeiter zu Themen wie Rassismuskritik und Critical Whiteness. Eine stärkere politische und strukturelle Unterstützung der Antidiskriminierungsarbeit wird laut dem Bericht als notwendig angesehen, um dem gestiegenen Beratungsbedarf gerecht zu werden und wirksame Maßnahmen zu ergreifen.

Verwendete Quellen
  • Jahresbericht 2023: Antidiskriminierungsbüro & Caritas Beratungsstelle Antidiskriminierungsarbeit von der Caritas Köln
  • Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
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