Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.14-jähriger Schüler verdächtig Ermittler dementieren Anschlagspläne in Köln

Ein Kölner Schüler soll in den sozialen Medien verbotene Inhalte des "Islamischen Staats" geteilt haben. Anschlagspläne soll es laut Staatsanwaltschaft nicht geben.
Ein 14 Jahre alter Schüler aus Köln steht im Verdacht, mit der Terrororganisation "Islamischer Staat" sympathisiert zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat am Freitag (6. Juni) die Wohnung des Beschuldigten durchsucht. Im Anschluss habe er sich freiwillig bei der Polizei erkennungsdienstlich behandeln lassen. Berichte über mögliche Anschlagspläne des Jugendlichen dementierte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage von t-online.
Die "Bild" und die Deutsche Presse-Agentur hatten zuvor berichtet, dass der 14-Jährige unter Terrorverdacht stehe und plane, einen Anschlag auf einen Kölner Weihnachtsmarkt im Jahr 2025 zu verüben. Dieser Darstellung widersprechen die Ermittler. t-online hatte aus Sicherheitskreisen zunächst nur erfahren, dass es ein Ermittlungsverfahren gegen den Schüler gibt
Schüler aus Köln soll vor allem auf TikTok Bilder geteilt haben
Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer sagte t-online: "Die Staatsanwaltschaft führt ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der Zuwiderhandlung gegen das Verbot des ,Islamischen Staates' (IS) in der Bundesrepublik Deutschland sowie des öffentlichen Verwendens von verbotenen Kennzeichen." Der 14-Jährige soll vor allem auf der Plattform TikTok Bilder und Videos mit IS-Bezug geteilt haben.
Anschlagspläne auf einen Weihnachtsmarkt seien nicht Teil der Ermittlungen. Diese soll der Jugendliche in einem Chat geteilt haben. "Es besteht auch kein Anfangsverdacht, dass der Beschuldigte Mitglied des IS wäre", so Bremer weiter. Um die Ermittlungen und die Persönlichkeitsrechte des 14-Jährigen zu schützen, nannte die Staatsanwaltschaft keine weiteren Details zu den Geschehnissen am Freitag.
Anschlagspläne auf den Kölner Dom an Weihnachten 2023
Die Berichte über einen Terrorverdacht hatte auch der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) kommentiert. Er sagte "Bild" und "dpa": "Ein junger Mann hat nicht nur auf seinen Social-Media-Kanälen IS-Propaganda verherrlicht und verbreitet, sondern auch Anschlagsphantasien geteilt. Dass bereits 14-Jährige so drauf sind, ist ungeheuerlich."
Köln war in der Advents- und Weihnachtszeit in den vergangenen beiden Jahren Ziel von unbekannten Angriffen. So hatte es 2023 kurz vor Heiligabend Anschlagspläne auf den Kölner Dom gegeben. Ein Jahr später hatten mehrere Kofferfunde auf Kölner Weihnachtsmärkten eine Verschärfung der Sicherheitsbedingungen in der Stadt verursacht.
Die Ermittlungen gegen den 14-Jährigen dauern an.
- Anfrage bei der Kölner Staatsanwaltschaft
- mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherchen