Stundenlanger Zwangsaufenthalt ICE steckt bei Köln fest – neue Details

Ein schwerer Ast auf den Schienen hat am Pfingstmontag einen ICE in Köln zum Stillstand gebracht – und für 230 Reisende eine Zwangspause bedeutet.
Es war ein einzelner Ast, der eine große Wirkung hatte: Am Montag gegen 8.30 Uhr prallte der ICE 527 auf dem Weg von Dortmund nach München im rheinland-pfälzischen Mülheim-Kärlich bei Köln auf einen schweren Ast auf den Gleisen. Die Folge: ein technischer Defekt an der Lok, der den Zug lahmlegte – und rund 230 Fahrgäste in einem defekten Zug festhielt. Erst nach 320 Minuten war die Evakuierung abgeschlossen.
"Nach bisherigen Erkenntnissen wurde der Zug vermutlich durch den Ast beschädigt und konnte deshalb nicht weiterfahren", sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage von t-online. Die Bahn bat die Fahrgäste um Entschuldigung.
Die lange Wartezeit hatte laut Bahn mit der ungünstigen Lage des Zuges zu tun: Der ICE stand auf freier Strecke und war schwer zugänglich. Die Reisenden im vorderen Zugteil wurden mit Hilfe eines zweiten, parallel gestellten Zuges und mobilen Brücken evakuiert. Diese Aktion begann gegen 12.12 Uhr, also knapp vier Stunden nach dem Unfall.
Stundenlange Zwangspause sorgt für Frust bei den Fahrgästen
Beim hinteren Zugteil rückte die Feuerwehr an. Dort musste zunächst die Böschung freigeschnitten werden, bevor die Fahrgäste mithilfe von Trittleitern gegen 12.55 Uhr aussteigen konnten. Anschließend brachte die Bahn sie mit Bussen zum Kölner Hauptbahnhof.
Die stundenlange Zwangspause sorgte für Frust bei einigen Passagieren. Mehrere Reisende beschwerten sich so lautstark, dass die Bundespolizei gerufen wurde. Ein Sprecher bestätigte den Einsatz, stellte aber keine strafbaren Handlungen fest. Über Verletzte wurde nichts bekannt.
Trotz der aufwendigen Bergung war der sonstige Zugverkehr laut Bahnsprecher kaum betroffen. Der ICE hatte auf einem Gleis gehalten, das nur selten befahren wird.
- Anfrage an die Deutsche Bahn
- Artikel von t-online