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Köln: So verrückt sind die Motive beim Rosenmontagszug XXS


"Kölscher geht es nicht"
Jecken bauen Rosenmontagszug in XXS: So verrückt sind die Motive


05.02.2021Lesedauer: 3 Min.
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Holger Kirsch bei der Vorstellung der Persiflagewagen: "Nur Zesamme Sin Se United".Vergrößern des Bildes
Holger Kirsch bei der Vorstellung der Persiflagewagen: "Nur Zesamme Sin Se United". (Quelle: Beautiful Sports/imago-images-bilder)

Kölner Karnevalisten wollen den Rosenmontagszug retten

Die Jecken setzen wegen Corona auf den Charme des Hänneschen-Theaters und haben einen Rosenmontagszug im Puppenformat geschafft. t-online hat sich das mal aus der Nähe angeschaut.

Dass der Leiter des Kölner Rosenmontagszuges das "Großereignis" einmal auf dem heimischen Sofa erleben würde, hat es in der Stadtgeschichte auch noch nicht gegeben. Aber Holger Kirsch wird ebenso wenig auf dem Zugleiterwagen stehen wie die Hunderttausenden, die sich alljährlich beim Hochamt der kölschen Jecken am Straßenrand versammeln.

Der Grund ist denkbar einfach. Der Zug fällt virusbedingt aus. Es wird befürchtet, dass die gute Laune ansteckend wirkt. Aber Köln wäre nicht Köln, wenn es am Ende nicht doch noch immer "jot jejange" hätte. Es wird einen Zug geben. Aber einen ganz anderen.

"Der Rosenmontagszug und das Hänneschen-Theater zusammen. Kölscher geht es nicht": Michael Kramp aus dem Vorstand des Festkomitees Kölner Karneval geriet ins Schwärmen bei der Vorstellung der Idee für den Rosenmontagszug am 15. Februar, die er in der Wagenbauhalle des Komitees vorstellte.

Der Zug wird nur im Fernsehen stattfinden. "Wir haben die geplanten Persiflage-Wagen in einem viel kleineren Maßstab original nachgebaut", sagt Kirsch. "Statt einer Zuglänge von sonst 7,5 Kilometern haben wir jetzt einen Zug mit 32 Metern Länge, der auf einer Bühne steht. Und statt 12.000 Zugteilnehmern haben wir in dieser Session 177 Puppen vom Hänneschen Theater." Das Hänneschen-Theater ist ein Mundart-Stockpuppentheater in der Kölner Altstadt.

Der 32 Meter lange "Zugweg" wird von einem Fernseh-Team des Westdeutschen Rundfunks abgefilmt. Die 90-minütige Dokumentation ist am Rosenmontag im WDR zu sehen. Darin erträumen sich Hänneschen und Bärbelchen, bekannte Puppen aus dem Theater, einen Rosenmontagszug.

Es werden Geschichten erzählt, Interviews geführt – eigentlich alles wie immer. Nur diesmal mit Puppen, statt mit echten Menschen. "Wir haben lange überlegt, was wir machen sollen", so Kirsch. "Wir haben an einen stehenden Zug gedacht, an dem die Jecken vorbeilaufen könnten. Auch ein Zug auf dem Rhein stand zur Debatte."

Corona-Krise liefert Inspiration

Jetzt werden insgesamt 30 Wagen gezeigt, darunter 16 Persiflagewagen und zehn Prunkwagen im Kleinformat. Unter den Wagenbauern habe sich bei der Umsetzung der Idee regelrechte Euphorie breit gemacht, erinnert sich Kirsch. Wagenbauer Werner Blum bestätigt: "Alle, die mit diesem Projekt befasst waren, kriegten leuchtende Augen."

Martin Weitz ist beim "Kreativkommando Kritzelköpp" dabei, dessen Mitglieder für die Persiflagenwagen die Motive zeichnen. "Natürlich hat Corona eine große Rolle gespielt. Aber auch die Wahl in den USA und die Lage der Flüchtlinge etwa in Moria sind Themen, die wir ansprechen."

Das Format stellte Weitz vor Herausforderungen: "Im normalen Zug ist eine atmosphärische Rahmengestaltung gegeben, hier jedoch gab es zu Anfang nichts. Wir haben also bei Null angefangen und dann ein Drehbuch geschrieben, Kulissen gestaltet, Musik ausgesucht und vieles mehr. Wir haben sozusagen den gesamten Zug neu erschaffen."

Im Hänneschen-Theater wurde und wird ebenfalls wochenlang rund um die Uhr gearbeitet, damit alle Kostüme und Gesichter rechtzeitig fertig werden. Nun fahren nicht nur Funken und Gardisten mit, auch das Kölner Dreigestirn und Zugleiter Holger Kirsch haben ihre eigene Puppe bekommen. Frauke Kemmerling, die Intendantin des Hänneschen-Theaters freut sich, dass ihr Theater über den rheinischen Sprachraum hinaus bekannt wird. "Wir möchten das Hänneschen als Herzstück von Köln sichtbar und erlebbar machen."

Die Sendung beginnt am Rosenmontag, 15. Februar, um 14 Uhr im WDR-Fernsehen.

Verwendete Quellen
  • Besuch und Gespräche vor Ort
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