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Köln: Corona-Testmethode soll auf alle Schulen ausgeweitet werden


Tests an Schulen und Kitas
Köln weitet "Lolli-Testungen" aus – Vorreiter in NRW?

Von t-online, rde

Aktualisiert am 08.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Schüler beim Corona-Test mit der Lolli-Methode (Symbolbild): Nach den Osterferien soll es die Testmöglichkeit für alle Kölner Schüler geben.Vergrößern des BildesSchüler beim Corona-Test mit der Lolli-Methode (Symbolbild): Nach den Osterferien soll es die Testmöglichkeit für alle Kölner Schüler geben. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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Kölns Schulen gehen mit Ausnahme der Abschlussklassen nach den Osterferien zunächst in den Distanzunterricht. Für diejenigen, die weiter Präsenzunterricht haben, gibt es dann eine neue Möglichkeit zu testen – ebenso wie an den Kitas.

"Schoco" – klingt süß, hat aber nichts mit Schokolade zu tun, sondern ist die Abkürzung für "Schul-Observation auf Corona". Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt der Stadt Köln und der Uniklinik, bei dem Schülerinnen und Schüler mit der "Lolli-Methode" auf das Coronavirus getestet werden.

Das Verfahren ist im März dieses Jahres nicht nur an mehr als 20 Kölner Schulen, sondern auch an rund 30 Kitas gestartet. Dort trägt das Pendant zu "Schoco" den Namen "KiKo" – Kita Testung Köln. Beide Projekte sind ein voller Erfolg, sodass sie bis Ende Mai ausgeweitet werden sollen. Das hatten Vertreter der Uniklinik und des Gesundheitsamts am Donnerstag bekanntgegeben – allerdings bevor das Land NRW verkündete, dass nach den Osterferien die Schulen zunächst in den Distanzunterricht zurückkehren werden.

Nachfrage nach Tests ist groß

Für die Abschlussklassen, die nach den Osterferien dennoch in den Präsenzunterricht gehen sollen sowie an Kitas dürfte es mit dem Projekt dennoch weitergehen – ebenso wie für alle anderen, sollte bei einer geringeren Inzidenz der Wechselunterricht wieder starten. "Testungen sind ein sehr wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Pandemie", betonte Robert Voigtsberger, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport, bei der virtuellen Pressekonferenz. Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, dass sich das Pilotprojekt bewährt habe und deswegen als freiwilliges Angebot ausgeweitet werde. Zunächst bis Ende Mai.

Und die Nachfrage ist da. So haben sich derzeit bereits 200 Schulen für eine Teilnahme an dem Projekt angemeldet. Doch das sei nur eine Momentaufnahme, so Schuldezernent Voigtsberger. Denn das Angebot gelte für alle Kölner Schulen. Bei den Kitas ist die Nachfrage noch höher. Von 700 Einrichtungen wollen bislang 640 dabei sein. Machen alle Einrichtungen mit, kommen auf die Stadt Köln Kosten in Höhe von rund fünf Millionen Euro zu – allerdings gebe es Gespräche mit dem Land über eine eventuelle Kostenübernahme.

Dass die Nachfrage groß ist, liegt wohl an dem Verfahren selbst. Das erklärten Professor Dr. Florian Klein, Direktor des Instituts für Virologie an der Uniklinik Köln, und Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Infektiologe und Leiter des "Schoco"-Projekts.

Einfaches Verfahren

Bei dem Verfahren lutschen die Kita-Kinder, Schülerinnen und Schüler sowie Erzieher und Lehrkräfte ähnlich wie bei einem Lolli 30 Sekunden lang an einem Wattetupfer. Das sei für die Kinder und Jugendlichen nicht nur deutlich angenehmer als ein Nasen-Rachen-Abstrich, sondern könne von ihnen auch ohne fremde Hilfe im Klassenraum durchgeführt werden, so Professor Klein.

Im Anschluss kommen die Abstriche alle in ein Sammelgefäß und werden im sogenannten PCR-Pool-Verfahren untersucht. Im Vergleich zu Einzeluntersuchungen spart das Zeit, Ressourcen und Geld, weil so mit einem einzigen PCR-Test gleich mehrere Personen getestet werden. Gibt es ein positives Ergebnis, werden Kinder und Lehrkräfte nochmals einzeln getestet.

Das Verfahren soll im Vergleich zum Schnelltest deutlich günstiger und 100- bis 1.000-mal sensitiver sein. Das erklärte der Mediziner Jörg Dötsch von der Kölner Kinderklinik, der das Projekt mitentwickelte, in der "Zeit".

Modellcharakter für andere Kommunen

Die Tests werden vor Ort in den Schulen und Kitas durchgeführt, zweimal wöchentlich. So sei beim Wechselunterricht in den Schulen gewährleistet, dass jede Schülerin und jeder Schüler sowie die Lehrkräfte einmal pro Woche erreicht werden, so Dezernent Voigtsberger. Vorausgesetzt, es liegt eine Einverständniserklärung vor. Voigtsberger betonte, dass das städtische Testangebot ein ergänzendes, kein ersetzendes Testangebot zu dem des Landes NRW sei.

Dieses habe die Kölner Strategie mit Interesse beobachtet, sagte Robert Voigtsberger. Entsprechend habe es auch Anfragen aus anderen Städten gegeben. Vielleicht könne das Kölner Pilotprojekt Modellcharakter für andere Kommunen sein, so der Dezernent Voigtsberger.

Verwendete Quellen
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