Flughafen München: Bis zu zehn Flieger starten täglich mit fehlendem Gepäck

Am Münchner Flughafen heben derzeit pro Tag bis zu zehn Flieger ab, die nicht alle Gepäckstücke an Bord haben. Ein verschwindend geringer Anteil und doch ärgerlich.

Es ist die Horrorvorstellung vieler Flugreisenden: Man steigt am Abflughafen in den Flieger und wartet am Urlaubsziel vergeblich auf sein Gepäck. Dass der eigene Koffer nicht mitkommt, ist zwar bei weitem nicht die Regel, kann allerdings immer wieder einmal vorkommen. Am Münchner Airport derzeit etwas öfters als im Normalfall.

Rund 900 Maschinen starten am Flughafen Franz Josef Strauß täglich. Manche nur auf dem Weg ins benachbarte Ausland, manche auch etwas weiter weg, in Richtung Übersee. Bei etwa fünf bis zehn Fliegern bleiben Teile des Gepäcks jedoch in der bayerischen Hauptstadt zurück, wie Marc Zangl, Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrats der Flughafen München GmbH und deren Groundhandling-Tochter Aerogrund dem "Bayerischen Rundfunk" sagte. Eigentlich ein verschwindend geringer Anteil und dennoch selbstredend ärgerlich für die Betroffenen.

Personallage am Flughafen angespannt

Doch woran liegt es, dass derzeit etwas mehr Gepäck liegen bleibt, als normal? Laut Zangl hängt das insbesondere mit der angespannten Personallage zusammen. Durchschnittlich 200 Gepäckstücke würden die Passagiere eines Fliegers mitbringen. Da entstehe schnell mal ein Berg an Koffern "im oberen dreistelligen oder unteren vierstelligen Bereich". In einer normalen Zeit sei das kein Problem. Doch aktuell – mit Ferien, der am Dienstag beginnenden Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) sowie dem näher rückenden Oktoberfest – gerate man schnell an die Grenzen. Zumal zum großen Andrang zuletzt auch immer wieder wetterbedingte Verspätungen hinzukamen.

Insgesamt fehlen laut dem Stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden derzeit allein im Innen- und Außendienst der Firma Aeroground, die insgesamt 2.300 Personen beschäftigt, rund 250 bis 300 Mitarbeitende. Ob und wie lange ein Flugzeug auf noch ausstehendes Gepäck wartet, entscheidet im Übrigen der Kapitän. Dabei habe man auch die Transferpassagiere im Blick, welche auf Weiterflüge gebucht seien und bei einem verspäteten Abflug möglicherweise ihren Anschluss verpassen würden, erklärte eine Lufthansa-Sprecherin dem "BR".