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Oktoberfest: Schausteller bewerben sich Jahrzehnte um Standplatz


Seit 1997 beworben
Zum ersten Mal auf der Wiesn: "Das ist der letzte große Meilenstein"

Von Daniel Salg

22.09.2023Lesedauer: 2 Min.
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Karl Hartnagel mit Schwester Lena: Ihre Familie hat sich seit mehr als 25 Jahren um einen Standplatz auf der Wiesn beworben.Vergrößern des Bildes
Karl Hartnagel mit Schwester Lena: Ihre Familie hat sich seit mehr als 25 Jahren um einen Standplatz auf der Wiesn beworben. (Quelle: Daniel Salg/t-online)

Die Wiesn ist auch für Schausteller etwas ganz Besonderes. Eine Schaustellerfamilie hat sich mehr als 25 Jahre lang bewerben müssen, um einen Standplatz zu ergattern.

Freitagnachmittag auf dem Oktoberfest – es regnet schon den ganzen Tag lang. Doch Karl Hartnagel strahlt über beide Backen. Er ist in der siebten Generation Schausteller und verkauft auf der Wiesn Brezen. Den t-online Reporter begrüßt er per Handschlag und erklärt seine gute Laune so: "Wir sind heilfroh hier zu sein."

Was er damit meint: Seine Familie hatte sich seit 1997 um einen Standplatz auf der Wiesn beworben – erfolglos. Im 26. Jahr hat es endlich geklappt und die Hartnagels haben ihren eigenen Standplatz auf dem größten Volksfest des Landes. Karl Hartnagel feiert seinen Einstand auf der Wiesn als Juniorchef, noch leitet sein Vater Karl-Heinz Hartnagel die Geschicke der Schaustellerfamilie. "Das ist der letzte große Meilenstein für uns", freut sich der Junior.

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So bekommen Schausteller einen Stand auf der Wiesn

Die Hartnagels bringen viel Erfahrung im Geschäft mit: Sie stehen mit ihren Ständen sonst auf dem berühmten Nürnberger Christkindlesmarkt oder auf anderen Volksfesten im Land. Dennoch haben sie nun tatsächlich allen Grund zur Freude. Denn der Weg auf die Wiesn ist für Schausteller kein leichter.

Schausteller müssen sich in jedem Jahr neu für einen Standplatz auf dem Oktoberfest bewerben. Insgesamt gibt es dreizehn Kriterien, in denen die Schausteller besser als ihre Mitbewerber sein müssen. Nur wenn sie das Ranking für sich entscheiden, bekommen sie einen Standplatz auf der Theresienwiese. Neben der Volksfesterfahrung werden die Bewerber beispielsweise auch in den Kategorien Tradition, Ökologie und Anziehungskraft bewertet.

Für Schausteller sei die Bewerbung natürlich ein Aufwand, sagt Hartnagel. Aber seine Familie habe die Herausforderung angenommen, schließlich sei das Oktoberfest das begehrteste Volksfest in Deutschland. "Wir haben uns da richtig hineingesteigert und jedes Jahr versucht, unsere Bewerbung zu verbessern", sagt er weiter.

Sogar Oberbürgermeister Dieter Reiter besuchte den Brezenstand schon

Wenn Karl Hartnagel nach dem bisherigen Highlight auf dem Oktoberfest gefragt wird, muss er nicht lange überlegen. Zum Neuheitenrundgang waren schon Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner zu Gast. Und haben die Brezen der Familie probiert.

Insgesamt 18 verschiedene Brezensorten haben die Hartnagels im Angebot, alle mit unterschiedlichen Belägen. Am besten verkauft werden auf der Wiesn die Salami-Schinken-Champignon-Breze und die vegetarische Brokkoli-Champignon-Breze. Laut Karl Hartnagel sei ihr Stand sogar einzigartig auf dem Oktoberfest, niemand anderes habe so viele verschiedene Brezen im Angebot. "Wir haben die Breze nicht neu erfunden, aber wir haben sie neu belegt", sagt Karl Hartnagel.

Eine Gelddruckmaschine sei der Stand auf der Wiesn nicht – zufrieden ist die Schaustellerfamilie aber alle mal mit ihrem Start auf dem Oktoberfest. "Das Wetter hat gepasst, wir merken, dass die Leute die Wiesn vermisst haben nach dem verregneten letzten Jahr und den Ausfällen während Corona", sagt der Juniorchef. Nun hoffen sie darauf, im nächsten Jahr wieder mit dabei sein zu dürfen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • stadt.muenchen.de: "Oktoberfest und Oide Wiesn 2023, Leitfaden für die Bewerbung"
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