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München: Tagelang geht nichts im Nahverkehr – MVG ist nicht winterfest


Öffentlicher Nahverkehr in München
Nicht winterfest

  • Olaf Kern
MeinungVon Olaf Kern

05.12.2023Lesedauer: 2 Min.
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Münchener HauptbahnhofVergrößern des Bildes
Ein mit Schnee bedeckter Zug. Zeitweise ging in der Landeshauptstadt München überhaupt nichts mehr im ÖPNV – für viele zu lange. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-bilder)

Viel zu lange Stillstand: Der öffentliche Nahverkehr in München hatte dem Wintereinbruch zu wenig entgegenzusetzen. Er hat versagt.

Für manche mag diese Feststellung überraschend kommen: Es ist Winter. Kann schon sein, dass es da so richtig kalt wird. Oder dass es Anfang Dezember schneit – auch wenn das in der Tendenz infolge des Klimawandels in den vergangenen Jahren immer seltener vorgekommen ist.

Kalt erwischt haben die Schneemassen am Wochenende die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Drei Tage lang ging fast nichts mehr: Die Tram fuhr nicht, der Busverkehr lief auch nur stotternd. Viel zu lange für eine moderne Großstadt. Die vergangenen Tage haben deutlich gezeigt: Die MVG hat versagt und die Menschen im Schnee stehen lassen. Sie ist nicht wintertauglich.

Keine Frage: Die Schneemassen vom Freitagabend hatten historische Ausmaße. Seit Jahrzehnten fiel nicht mehr so viel auf einmal. Und nicht falsch verstehen: Die Mitarbeiter der MVG verdienen den größten Respekt, weil sie alles gegeben haben, was in ihrer Macht stand, damit es wieder läuft auf Schiene und Straße.

Aber sieht so eine vernünftige Winter-Vorbereitung aus? Tramfahrer, die keinen Fahrdienst mehr machen konnten, mussten Eiskratzer und Salzeimer in die Hand nehmen, um Gleise vom Schnee und Rillen vom Eis zu befreien. Auf die Schnelle wurden Mitarbeiter in die Bedienung von Sonderfahrzeugen eingewiesen. Meter um Meter mussten sie sich so vorarbeiten. Die Straßenbahn AG aus Stuttgart musste aushelfen und ein Räumfahrzeug über viele hundert Kilometer ankarren. Von einer effizienten Strategie in München kann da keine Rede sein.

Und von einer Verkehrswende, die die Stadtregierung im Jahr 2021 ausgerufen hat, ist die Stadt offenbar auch noch meilenweit entfernt. Für viele Münchner blieb da nur noch das Auto. Etliche Gebiete waren selbst am Dienstag weiterhin vom öffentlichen Personennahverkehr abgeschnitten – schließlich ist mancherorts die Tram das einzige öffentliche Verkehrsmittel. Das gleiche gilt für die S-Bahn als Verbindung ins Münchner Umland, die ebenso stillstand.

Anderswo kennt man sich mit Wintereinbrüchen offenbar besser aus. In Bern etwa gibt es schon längst beheizte Straßenbahnweichen. In der Landeshauptstadt München wäre man schon froh, wenn es eigene Schneepflüge gäbe. Zu Recht wird auch die Frage gestellt, warum angesichts des Ausfalls von Tram und Bus nicht die Betriebszeiten der U-Bahn verlängert wurden. Ein vernünftiger Notfallplan für die MVG muss dringend her. Der nächste Schnee kommt bestimmt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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