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München: Azubi im Pflegebereich soll in den Kongo abgeschoben werden


Trotz erfüllter Voraussetzungen
Azubi in Pflegeausbildung soll in den Kongo abgeschoben werden


26.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein 26-Jähriger aus dem Kongo, der derzeit eine Ausbildung im Pflegebereich in München absolviert, muss nun um seine Abschiebung (Symbolbild) zurück in den Kongo bangen. (Quelle: IMAGO/Christian Ohde/imago-images-bilder)

Es ist ein Fall einer gelungenen Integration. Ein 26-Jähriger aus dem Kongo erfüllt alle Voraussetzungen und soll trotzdem abgeschoben werden.

Ein Werdegang, von dem manche träumen: den Sprachkurs erfolgreich absolviert und den Mittelschulabschluss auch noch. Dann mit guten Noten die Ausbildung zum Pflegefachhelfer begonnen. Ein Beruf, in dem sowieso Fachkräftemangel herrscht. Auch die Ausbildung zur Pflegefachkraft soll der 26-jährige Daniel M. aus dem Kongo nach seiner ersten Ausbildung noch absolvieren. Doch jetzt soll er in der Nacht von Montag (26. Januar) auf Dienstag plötzlich in den Kongo abgeschoben werden.

Laut der gemeinnützigen Gesellschaft Münchenstift, bei dem der 26-Jährige beschäftigt ist, sei seine Duldung, am 22. Februar dieses Jahres ausgelaufen. Bei der Duldung handelt es sich um die vorübergehende Aussetzung der Abschiebung von ausreisepflichtigen Personen.

Sowohl Daniel M. als auch sein Rechtsbeistand gingen davon aus, dass es bei dem Termin in der Ausländerbehörde in Neuburg am Freitag, 23. Februar, lediglich um die Verlängerung der Duldung gehen würde. Stattdessen nun die geplante Abschiebung.

Geschäftsführerin spricht von "menschlicher Tragödie"

Anzeichen dafür habe es keine gegeben, wie es in einer Pressemitteilung des Münchenstifts in der Rathaus Umschau heißt. Laut des Aufenthaltsgesetzes erfülle der 26-Jährige mit der Ausbildung in einem Helferberuf die Voraussetzungen für eine Duldung. Der Anwalt von Daniel M. hatte bereits am Freitagabend einen Eilantrag gestellt. Ein Folgeantrag an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sollte am Montag, 26. Februar, folgen. Noch am Wochenende wurde eine Petition beim Bayerischen Landtag eingereicht.

Renate Binder, Geschäftsführerin der Münchenstift, hat kein Verständnis für die Entscheidung, den 26-Jährigen abzuschieben: "Über diese menschliche Tragödie hinaus, kann ich eine solche Entscheidung vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels nicht nachvollziehen." Bis 2030 hätten bundesweit bis zu 500.000 Pflegekräfte gefehlt.

Auch die Landeshauptstadt München versuche hier mit unzähligen Maßnahmen gegenzusteuern, so Binder weiter. "Auf Menschen wie Herrn M. sind wir dringend angewiesen. Ohne Auszubildende und Fachkräfte aus dem Ausland wird das Pflegesystem kollabieren. Wir können es uns nicht leisten, motivierte Menschen gegen ihren Willen in ihre Heimatländer zurückzuschicken. Wir werden uns an das Innenministerium wenden, um diese nicht nachvollziehbare Abschiebung zu verhindern."

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung Münchenstift: Radhaus Umschau (Stand: 26. Februar)
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