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München: Einzige Frau verlässt Betroffenenbeirat im Erzbistum


Aufarbeitung von Missbrauchsfällen
Einzige Frau verlässt Betroffenenbeirat im Erzbistum

Von dpa
Aktualisiert am 07.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Die Statue des heiligen Bonifatius (Symbolbild): Agnes Wich kritisierte die eingesetzte Kommission.Vergrößern des BildesDie Statue des heiligen Bonifatius (Symbolbild): Agnes Wich kritisierte die eingesetzte Kommission. (Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa-bilder)
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Ein Betroffenenbeirat soll im Erzbistum München und Freising bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen helfen. Die einzige Frau zieht sich schon wieder aus dem Gremium zurück – und übt scharfe Kritik.

Nur wenige Wochen nach dem Start der Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Erzbistum München und Freising gibt es Ärger im Betroffenenbeirat. Die einzige Frau im Beirat hat ihren Rücktritt aus dem fünfköpfigen Gremium erklärt. "Ich bin als Frau in dieser Position aufgelaufen", sagte Agnes Wich der Deutschen Presse-Agentur in München. Zuvor hatte der Deutschlandfunk darüber berichtet.

Das Erzbistum von Kardinal Reinhard Marx bestätigte den Rücktritt, wollte sich dazu aber nicht weiter äußern. Der Betroffenenbeirat sei ein eigenständiges Gremium.

"Es geht um die Außenwirkung, mehr nicht"

Wich, die als neunjähriges Mädchen von einem Priester missbraucht worden war, hatte nach eigenen Angaben vor allem ein Problem damit, dass der Betroffenenbeirat ausgerechnet einen Priester, der selbst Opfer sexuellen Missbrauchs wurde, in die Aufarbeitungskommission entsandt habe. "Das gibt garantiert einen Loyalitätskonflikt mit dem Arbeitgeber Kirche", sagte Wich. "Das sind Dinge, die gehen einfach nicht." Auch dass sie als einzige Frau aus dem Beirat nicht als Vertreterin in die Kommission geschickt wurde, störte sie.

Nach Bistumsangaben hatte es sieben Bewerber für die Mitarbeit im Beirat gegeben, darunter eine Frau. Wich kritisierte, dass das Bistum sich nicht genügend Zeit genommen habe, geeignete Kandidaten für den Beirat zu finden. "Mehr Zeit, mehr Medienarbeit, mehr ehrliches Interesse" für die Opfer sexuellen Missbrauchs hätte es ihrer Ansicht nach von Seiten des Bistums geben müssen. "Es geht um die Außenwirkung, mehr nicht", sagte Wich. "Da werden Betroffene instrumentalisiert."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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